Die experimentelle, verwirrend verschachtelte Gangster-Story dient als Basis für eine Reihe von Seitenhieben auf Starkult und Show-Business. 1969 wagte Mick Jagger, damals umjubelter Star der "Rolling Stones", einen Seitensprung in die Filmbranche. Der Schriftsteller und Maler Donald Cammell und der Kameramann Nicolas Roeg hatten die Idee, Jagger für einen Gangsterfilm zu engagieren. So entstand "Performance", ein Film, der sich nur anfangs im gängigen Muster des Genres bewegt. Ab dann erscheinen Brutalität, Profitsucht und Sadismus als äußerst fragwürdig. Also etablierten die Regisseure eine Gegenwelt, das bunte Versatzstück zum düsteren Untergrund. Dieses Reich beherrscht Mick Jagger. Von der ersten Sekunde an ist es sein Film, der "Rolling Stone" spielt sein Zwitter-Wesen, seine ambivalente Sexualität voll aus. "Stones"-Gitarrist Richards missfielen seinerzeit übrigens die Sex-Szenen, die Jagger mit Richards-Freundin Anita Pallenberg drehte.