Mandy war im Kosovo im Einsatz. Pferde helfen ihr, mit ihrer Posttraumatischen Belastungsstörung umzugehen.
"Stiller Kamerad" begleitet zwei Soldaten und eine Sanitäterin bei der Pferdetherapie.

Stiller Kamerad

KINOSTART: 07.02.2019 • Dokumentarfilm • D (2017) • 91 MINUTEN
Lesermeinung
Originaltitel
Stiller Kamerad
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
D
Laufzeit
91 Minuten

Filmkritik

Die Pferdeflüsterin
Von Jasmin Herzog

Immer mehr Soldaten leiden an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Der Dokumentarfilm "Stiller Kamerad" zeigt, wie ihnen geholfen werden kann – mit einer ungewöhnlichen Methode.

Vor wenigen Tagen erst wurden überraschende Zahlen bekannt: Im vergangenen Jahr, so der Sanitätsdienst der Bundeswehr, wurde bei 182 deutschen Soldatinnen und Soldaten eine einsatzbedingte Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) neu diagnostiziert. Im Jahr zuvor waren noch zwölf Fälle weniger gemeldet worden. Was diese Diagnose bedeutet, davon erzählt der Dokumentarfilm "Stiller Kamerad".

Leonhard Hollmann begleitete für seinen Film die Soldaten Roman und Oliver, die in Afghanistan im Einsatz waren, und die Sanitäterin Mandy, die im Kosovo stationiert war, anderthalb Jahre mit der Kamera. In Afghanistan tötete Oliver einen Menschen, im Kosovo erlebte Mandy mit, wie junge Mädchen auf offener Straße verkauft wurden. Herkömmliche Therapien der Bundeswehr konnten ihnen nicht helfen, die traumatischen Ereignisse zu verarbeiten.

Wirkliche Hilfe fanden sie erst im brandenburgischen Paretz, bei Pferdetherapeutin Claudia Swierczek. "Die Pferde sind so fein, die scannen unsere Inneres", sagt sie. Ein Ansatz, der für Oliver, Roman und Mandy ein Ausweg aus ihrem Trauma war. "Wenn du mit Pferden arbeitest, das ist 'ne ganz andere Welt", sagt Mandy. "Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Wie die dich spiegeln, das, was du nicht aussprechen kannst."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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