Robert Zemeckis ruft mit Joseph Gordon-Levitt in der Hauptrolle eine atemberaubende artistische Leistung in Erinnerung. Es handelt sich um die 45-minütige Performance, die der Franzose Philippe Petit am 7. August 1974 auf einem zwischen den Twin Towers des World Trade Centers gespannten Stahlseil bot.
Seit dem Anschlag vom 11. September 2001 werden die Türme allgemein als Symbol für die USA gesehen, doch es war urprünglich die Aktion von Petit, die den vormals eher unbeliebten Wolkenkratzer für die New Yorker zu "ihrem" Wahrzeichen machte.
Imposante Guerilla-Aktion
Wie es so oft auf Performance-Kunst im öffentlichen Raum zutrifft, war auch dieser Seiltanz ein illegales Vorgehen, und daher bot sich Zemeckis genug Material, um einen spannenden Film zu drehen. Denn zwischen der Idee, die dem Artisten in einer Arztpraxis kommt, und ihrer Ausführung gilt es viele Widerstände wie das Ausspionieren des World Trade Centers zu überwinden.
Doch das Highlight des Dramas ist natürlich, dass der Zuschauer in der 3D-Fassung noch einmal den Blick von den Zwillingstürmen in die Tiefe wagen kann. Und mit Zemeckis, der sich schon bei "Der Polarexpress" als Pionier der Tricktechnik erwies, nahm dafür der richtige Mann auf dem Regiestuhl Platz.
Wenn "The Walk" auch nicht der erste Film ist, der sich mit diesem Ereignis beschäftigt - es sei an die "Oscar"-prämierte Dokumentation "Man on Wire" (2008) erinnert - so wird es der Film sein, der Petit als Person einer breiten Öffentlichkeit bekannt macht.