China, ein hierzulande weitgehend unbekanntes Land, verändert sich rasend schnell. In den letzten 12 Monaten wurde mehr gebaut als in ganz Europa in den vergangenen Jahren. Mit dem Bau des "National Stadium" für die Olympischen Spiele 2008 wurden etwa die Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron (u.a. Tate Modern London; Allianz Arena Fußball-Stadion München; De Young Museum San Francisco) beauftragt. Zeitgleich verfolgten die beiden Architekten auch ein Projekt in der chinesischen Provinz, wo sie einen ganzen Stadtteil für 300000 Menschen in der Drei-Millionen-Stadt Jinhua aus dem Boden stampften - eine Aufgabe, die sich nach den alltäglichen Bedürfnissen der chinesischen Bevölkerung ausrichtete.
Christoph Schaubs und Michael Schindhelms Regiearbeit zeigt, wie die chinesische Kultur die Bautätigkeit der Architekten prägte: Die spezifische architektonische Form und das Ringen um eben diese Form ist gleichzeitig ein Bild der chinesische Gesellschaft, ihrer Kultur, ihres Alltagslebens. Außerdem zeigt der Film, wie diese signifikanten Bauprojekte in China entstanden. Zum einen versucht das Regieduo, die dem Architektenduo Herzog und de Meuron eigene und immer wieder erfolgreich angewandte Methode des kontextuellen Bauens zu verstehen. Zum andern wird die chinesische Seite ihre Absichten, ihre Hoffnungen, ihre Strategien in diesem komplexen Entstehungsprozess beleuchtet. Nicht alles konnte so umgesetzt werden, wie es sich die Basler Architekten vorgenommen hatten. Der Film ist daher Zeuge des Erfolgs wie des Misserfolgs. Von beiden Seiten her wird das Ausmaß der Fremdheit sowie die Anstrengung zu deren Überwindung erzählt.
Foto: Salzgeber & Co. Medien