Obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten, freunden sich Ron (Greg Kinnear, links) und Denver (Djimon Hounsou) an.
"Genauso anders wie ich" basiert auf einem Bestseller und der wiederum auf wahren Begebenheit.

Genauso anders wie ich

KINOSTART: 30.11.2017 • Drama • USA (2017) • 120 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Same Kind Of Different As Me
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA
Budget
6.500.000 USD
Einspielergebnis
6.423.381 USD
Laufzeit
120 Minuten

Filmkritik

Belangloses Plätschern
Von Sarah Schindler

Bestsellerverfilmungen müssen sich immer an ihrer literarischen Vorlage messen lassen. Die Umsetzung von "Genauso anders wie ich" zeigt, wie man es ordentlich vergeigen kann.

Die dunkle Jahreszeit ist prädestiniert für eine Geschichte, die von innen wärmt. Eine, die aufzeigt, dass in den Menschen doch noch Gutes steckt und alles gut werden kann. So eine Geschichte ist die von Kunsthändler Ron Hall, seiner Frau Deborah und dem Obdachlosen Denver Moore. Doch was im Bestseller "Genauso anders wie ich" autobiografisch von Ron Hall und Denver Moore ganz zauberhaft und herzerwärmend erzählt wird, verkommt in der filmischen Umsetzung zu einer wirren Aneinanderreihung von Einzelgeschichten, die dadurch leider in die Belanglosigkeit abdriften.

Es ist ein Kreuz mit diesen Bestsellerverfilmungen, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Inszeniert man sie zu kitschig, wirken sie unglaubwürdig, geht der Regisseur auf Distanz, werden sie nicht authentisch. Genau die Mitte zu treffen war noch nie leicht, aber "Genauso anders wie ich" kann sich weder zwischen dem einen noch dem anderen entscheiden. Dabei ist die Geschichte so wunderbar, dass eigentlich nichts schiefgehen kann. Eigentlich.

Ron Hall (Greg Kinnear) und seine Frau Deborah (Renée Zellweger) führen eine Ehe in der amerikanischen Oberschicht, wie sie klischeehafter nicht sein könnte. Nach 19 gemeinsamen Jahren betrügt er sie, sie verzeiht ihm, und gemeinsam versuchen sie einen Ausweg aus der Krise zu finden.

Die Suche führt sie in eine Suppenküche, in der sie ehrenamtlich für Obdachlose Essen ausgeben. Als Deborah unter ihnen Denver Moore (Djimon Hounsou) trifft, traut sie ihren Augen nicht: Er ist ihr in ihren Träumen erschienen. Deshalb macht sie es sich zum Ziel, mehr über den zunächst sehr aggressiven Denver mit dem Spitznamen "Suicide" zu erfahren. Aus diesem Ansporn wächst eine Freundschaft zwischen dem Obdachlosen und dem Ehepaar, die sämtliche sozialen Unterschiede überwindet. Diese Freundschaft wird vor allem zwischen den beiden Männern so stark, dass Denver für Ron auch in den schweren Zeiten, die auf die Familie zukommen wird, der wichtigste Halt ist.

Ein Gefühl der Verbundenheit – zumindest im Roman

Der Film beruht auf dem Bestseller von Ron Hall und Denver Moore – eben jenen Protagonisten, die eine so wunderbare wie unwahrscheinliche Freundschaft verbindet. Die Tatsache, dass die Geschichte wirklich so passiert ist, verstärkt vor allem im Roman ein Gefühl der Verbundenheit. Was man leider von der filmischen Adaption nicht behaupten kann.

Regie-Neuling Michael Carney gelingt es nicht, trotz Zusammenarbeit mit Ron Hall, die Vielschichtigkeit des Bestsellers fesselnd auf die Leinwand zu übertragen. Es wird zu keinem Zeitpunkt deutlich, um was es wirklich geht. Die Kernelemente der Geschichte, etwa die moderne Sklaverei, die Denver erfahren hat, oder die Freundschaft zwischen Denver und Ron, sowie die allübergreifende Familiengeschichte mit Deborah als Zentrum bekommen als einzelne Episoden kaum Raum, sich zu entfalten. Dadurch wird das Publikum der Möglichkeit beraubt, mehr über die Charaktere und Motive der handelnden Personen zu erfahren. Zu oft wird der Zeigefinger erhoben und die christliche Wertekeule geschwungen, zu selten werden aber wirklich wichtige Dinge hinterfragt.

Die Freudlosigkeit der Schauspieler tut dann noch ihr Übriges, drei eigentlich stark ineinander verwobene Geschichten werden so zu absolut belanglosem Plätschern. Weder Renée Zellweger noch Greg Kinnear oder der eigentlich großartige Djimon Hounsou können überzeugen und ihren durchaus interessanten Charakteren authentisch Leben einhauchen. Nie kommt ein Gefühl der Verbundenheit auf, weder zur Geschichte noch zu den Personen, die maßgeblich zu der Faszination dieser großartigen, wahren Erzählung beitragen. Wer Ron, Deborah, Denver und deren ungewöhnliche Geschichte wirklich kennenlernen möchte, sollte das Geld für das Kinoticket lieber in das Buch investieren.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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