Der Südkoreaner Jung wird nach dem Koreakrieg im Alter von fünf Jahren von einer belgischen Familie adoptiert, die ihn herzlich aufnimmt. Besonders die vier Kinder der Familie freuen sich über den hinzugewonnenen Spielkameraden. Trotzdem merkt Jung, dass er anders ist. Seine Unsicherheit über die eigene Herkunft und Zugehörigkeit versucht er durch Streiche und Lügen zu überspielen. Als die Eltern ein weiteres koreanisches Kind adoptieren, fühlt sich Jung in seiner Außenseiterrolle bestätigt und distanziert sich noch weiter von der Familie. Durch die inneren Konflikte entdeckt der Junge das Zeichnen als eine neue Leidenschaft. Die Zeichnungen geben ihm den Halt, den er seine ganze Kindheit über gesucht hatte. Als Jung in die Pubertät kommt, nehmen die Selbstzweifel und damit die Konflikte mit seiner Mutter zu, bis er schließlich den Entschluss fasst, von zu Hause auszuziehen
In der Form eines animierten Dokumentarfilms, basierend auf seiner gleichnamigen Graphic Novel, blickt der Regisseur und Cartoonist Jung auf seine Kindheit zurück und verarbeitet die Geschichte seiner Adoption mit einer großen Portion Herz und einer Prise Humor. Fern von Pathos und künstlicher Dramatik geht der autobiografische Animadok-Film auf die innere Zerrissenheit des Protagonisten ein und wirft Fragen über Herkunft, Zugehörigkeit, Integration und Mutterliebe auf. Jung, der nicht nur Ko-Regisseur und Drehbuchautor des Films ist, sondern auch die Animation maßgeblich mitgestaltete, montierte Originalfragmente von Familienvideos in die Handlung ein. 2012 wurde "Hautfarbe: Honig" beim International Animation Film Festival in Annecy mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Foto: ZDF/mosaique films/Artémis Productions/Panda Media/Nadasdy Films/France 3 cinéma 2012