"500 Pfund für ein Kleid?!" – das findet Ada Harris (Lesley Manville) geradezu obszön. Zumindest im ersten Moment. Sie, eine einfache Frau im London der 50er, backt für gewöhnlich jedenfalls kleinere Brötchen. Ihr Mann ist nicht aus dem Krieg zurückgekehrt, nun hält sie sich über Wasser, indem sie bei den reichen Leuten putzen geht und den Haushalt schmeißt. Sie sieht viel Luxus, der für sie unerreichbar scheint, aber irgendwann fasst sie einen Entschluss: Auch sie möchte mal eines von diesen 500-Pfund-Kleidern haben. Eines von Dior.
1958 veröffentlichte US-Schriftsteller Paul Gallico den Roman "Mrs. 'Arris Goes to Paris", bereits zweimal wurde er verfilmt. Einmal mit Inge Meysel (1982) in der Titelrolle, einige Jahre später dann mit Angela Lansbury (1992). Nun wurde die charmante Geschichte als "Mrs. Harris und ein Kleid von Dior" einmal mehr neu aufgelegt, diesmal als internationale Koproduktion mit Lesley Manville ("The Crown") in der Hauptrolle und Isabelle Huppert in einer Nebenrolle; Regie führte Anthony Fabian.
Die Reise der Mrs. Harris nach Paris, sie führt natürlich nicht direkt zu einem Kleid von Dior. Aber immerhin in ein entsprechendes Geschäft. Ada hat ihr gesamtes mühsam erspartes Geld in bar dabei, doch man weist sie ab – so ein Dior-Kleid ist schließlich nicht für jeden gemacht, "Sie haben sich in der Adresse geirrt". Vor allem Dior-Direktorin Claudine Colbert (Huppert) hält anfangs überhaupt nichts davon, für diese britische Putzfrau ein Kleid anfertigen zu lassen, 500 Pfund hin oder her. Aber vielleicht sieht der Chef selbst, Christian Dior (Philippe Bertin), es ja anders? So nimmt eine charmant-nostalgische Tragikomödie ihren Lauf, in der es am Ende um viel mehr geht als nur ein einziges Kleid.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH