1968 toben in Europa die Studentenproteste, auch in West-Berlin wird protestiert. Auch der 21-jährige Reinhard Zumpe kämpft für eine bessere Welt und überwirft sich deswegen mit seinem Vater, einem evangelischen Pfarrer. Als bekennender Sozialist trifft Reinhard schließlich eine für diese Zeit ungewöhnliche Entscheidung: Er beschließt, die Bundesrepublik zu verlassen und in der DDR zu leben. Monatelang hört die Familie nicht mehr von ihm, bis sie im Januar 1969 die Todesnachricht erreicht ...
Dass Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik flüchteten, war ein oft beobachteter Vorgang. Dass auch zahlreiche Bundesbürger in die DDR übersiedelten, ist selbst heute noch wenig bekannt. Über 40 Jahre nach dem Selbstmord ihres Bruders Reinhard, der von einem Hochhaus in den Tod sprang, widmet Filmemacherin Angela Zumpe ihm diesen Dokumentarfilm. Warum brachte er sich um und was trieb ihn einst an, in die DDR zu gehen? Zumpe lässt darüber hinaus Menschen zu Wort kommen, die wie ihr Bruder in die DDR gingen, zeigt private Schmalfilme, Funde aus Archiven und Ausschnitte aus dem DDR-Fernsehen. Doch über die wahren Beweggründe ihres Bruders weiß sie am Ende nichts Neues zu berichten.
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