Anna (Ella Hunt) ist ein ganz normaler Teenager - bis sich die Bewohner ihrer Heimatstadt in Bestien verwandeln.
Ein Genre-Mix aus Zombiefilm und Highschool-Musical: "Anna und die Apokalypse"

Anna und die Apokalypse

KINOSTART: 06.12.2018 • Thriller • GB (2018) • 98 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Anna and the Apocalypse
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
GB
Laufzeit
98 Minuten
Regie

Filmkritik

Blutrote Weihnachten
Von Christopher Diekhaus

Schwungvoller Mix aus Highschool-Musical und Zombie-Splatter, der mit spielfreudigen Darstellern und starken Gesangseinlagen punkten kann.

Zombieschocker sind einfach nicht totzukriegen. Seit Jahren schlurfen in großer Zahl meuchelnde Kreaturen durch Filme und Serien. Auch wenn dieses Horrormotiv gelegentlich – siehe die clevere Romanadaption "The Girl with All the Gifts" – auf spannende Weise variiert wird, hat man sich an ihm langsam, aber sicher sattgesehen. Zu oft wärmen Autoren und Regisseure Altbekanntes auf, ohne ihren Werken einen interessanten Dreh zu geben. Freimachen von diesem Vorwurf kann sich zweifellos der Schotte John McPhail, der nach seinem Spielfilmdebüt "Where Do We Go From Here?" mit einer unkonventionellen Mischung aus weihnachtlichem Highschool-Musical und derbem Zombie-Splatter in die Kinos stürmt.

"Anna und die Apokalypse" beginnt wie viele andere Coming-of-Age-Komödien – mit dem kleinen Unterschied, dass bereits im Vorbeigehen auf eine um sich greifende Seuche hingewiesen wird. Die Titelheldin (verkörpert von Ella Hunt) ist ein stinknormaler Teenager, der sehnsüchtig dem Ende der Schulzeit entgegenfiebert, um der verschlafenen Heimatstadt Little Haven endlich den Rücken zu kehren und die große weite Welt zu erkunden. Ein Plan, von dem ihr Vater (Mark Benton) alles andere als begeistert ist. Zu allem Überfluss hadert ihr bester Kumpel John (Malcolm Cumming) auch noch mit seinen Gefühlen für Anna, die inzwischen über das Freundschaftliche hinausgehen.

Als die Jugendliche kurz vor Weihnachten ihr Haus verlässt, zeichnen sich in den Straßen bereits die dramatischen Folgen der eingangs erwähnten Epidemie ab. Zahlreiche Bewohner Little Havens haben sich in rasende Bestien verwandelt, stiften Chaos und machen Jagd auf andere Personen. Gemeinsam mit John, Steph (Sarah Swire) und Chris (Christopher Leveaux) verschanzt sich Anna fürs Erste in einer Bowlinghalle, die allerdings schon bald von Zombies angegriffen wird.

McPhails zweite abendfüllende Regiearbeit, die auf dem Kurzfilm "Zombie Muscial" des 2015 verstorbenen Ryan McHenry basiert, zeichnet ihre Protagonisten nicht allzu facettenreich und greift diverse vertraute Handlungsversatzstücke auf. Die kleine Gruppe kämpft ums Überleben und beschließt irgendwann, sich zur Schule durchzuschlagen, um dort ausharrende geliebte Menschen – etwa Annas Vater – zu retten. Preisverdächtig ist der Horror-Highschool-Cocktail in erzählerischer Hinsicht eher nicht. Und auch das Auftreten und Aussehen der Infizierten entspricht dem Genrestandard.

Dass "Anna und die Apokalypse" dennoch für kurzweilige Unterhaltung sorgt, hat mehrere Gründe. Die Darsteller – allen voran Ella Hunt – legen eine ausgeprägte Spielfreude an den Tag und füttern so das Interesse des Zuschauers. Einige Actionszenen – unter anderem der Kampf im Bowlingcenter – sind mitreißend orchestriert. Die handgemachten, häufig wenig zimperlichen Bluteffekte geraten durchweg überzeugend. Und die stark choreografierten Gesangseinlagen fallen nicht nur angemessen augenzwinkernd, sondern ebenso schwungvoll aus. Ein Extralob verdienen sich die Komponisten Roddy Hart und Tommy Reilly für den pointierten und prophetischen Song "Hollywood Ending".

Während manche Gags etwas erzwungen wirken, schütteln die kreativ Verantwortlichen in anderen Momenten herrlich witzige Ideen aus dem Ärmel. Äußerst gelungen ist beispielsweise die Sequenz, in der Anna durch die Straßen läuft, den schönen neuen Tag besingt und zunächst nicht bemerkt, dass rings um sie herum schon die Apokalypse aus dem Filmtitel wütet. McPhails ungewöhnliche, den Weihnachtswahnsinn persiflierende Genrekreuzung hat sicher ihre Schwächen, besitzt aber ausreichend Esprit und Dynamik, um sich vom Gros der in letzter Zeit veröffentlichten Zombie-Fiktionen abzuheben.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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