Wilhelm Reich ist in den Dreißigerjahren einer der bekanntesten deutschsprachigen Wissenschaftler und Psychologen, doch schon bald gerät er mehr und mehr mit den Nazis aneinander. So muss der Österreicher 1939 seine Heimat verlassen. Er flieht in die USA, glaubt fest an seine Orgon-Therapie, konstruiert mit dem "Cloudbuster" eine Regenmaschine und forscht über die ursprüngliche Energie des Lebens. Doch der Ex-Kommunist gerät schließlich ins Fadenkreuz des Kommunistenjägers Senator Joseph McCarthy ...
Was nach einem spannenden Biopic klingt, entpuppt sich als absoluter Langeweiler. Der Zuschauer muss zu viel über Reich wissen, um in etwa zu ahnen, wo und wann das Gezeigte gerade spielt. Auch heute noch gilt Wilhelm Reich nicht nur als einer der umstrittensten Vertreter der Psychoanalyse, sondern auch als eigenbrötlerischer Querdenker. Reibungspunkte hätten sich in seiner Vita genügend gefunden, zumal seine These der Triebbefreiung auch die 1968er-Bewegung stark beeinflusste, doch Regisseur Antonin Svoboda lässt derlei Kapitel nahezu außen vor und konzentriert sich auf das langweilige Verhältnis zur Tochter.
Foto: Martin Gschlacht