Ein perfekter Mord wird begangen, doch der Täter bleibt auf der Flucht im Fahrstuhl stecken. Seine Freundin streift währenddessen auf der Suche nach ihm durch die nächtlichen Straßen von Paris, während ein junges Paar einen zweiten verhängnisvollen Mord begeht ...
Mit "Fahrstuhl zum Schafott" gelang dem seinerzeit erst 24 Jahre alten Louis Malle 1957 ein Aufsehen erregendes Regiedebüt, bei dem er sich auf ein bis in die kleinste Nebenrolle ausgezeichnetes Schauspielerensemble stützen konnte. Mit den atmosphärisch dichten Schwarzweißbildern, seiner Geschichte von Menschen, die kurz vor dem Abgrund stehen, lehnte sich Malle an den Stil des amerikanischen film noir an und wurde damit zum Vorreiter der französischen nouvelle vague. Großartig auch die improvisierte Jazzmusik von Miles Davis, die der Künstler in nur vier Stunden einspielte. Der spannungsgeladene Thriller mit Jeanne Moreau - die mit der Rolle ihren Durchbruch feierte - und Maurice Ronet in den Hauptrollen war in Frankreich ein riesiger Erfolg und wurde mit dem Prix Louis Delluc als künstlerisch bedeutendster französischer Film 1957 ausgezeichnet. "Fahrstuhl zum Schafott" ist ein lebendiger Ausdruck des Lebensgefühls der 50er Jahre und auch nach wiederholtem Anschauen immer wieder überzeugend. Man denke nur daran, wie die junge Moreau ihrem Liebhaber Ronet ins Ohr flüstert: " ... wir werden frei sein, es muss sein."
Foto: StudioCanal