Um das 1900 gelangt das bunte Treiben im Pariser Edelbordell "L'Apollonide" zu seinem Höhepunkt. Während sich die Männer die Klinke in die Hand geben, sich verlieben oder ihre Fantasien ausleben, teilen die Mädchen des Etablissements ihre dunklen Geheimnisse, ebenso wie ihre Ängste, die Lust und den Schmerz. Im Mittelpunkt: die unglückliche Madeleine
In der mondänen Belle Epoque angesiedelt, ging es Regisseur Bertrand Bonello ("Der Pornograph") offenbar eher um die hübsche Bebilderung in opulenter Ausstattung, denn um eine wirkliche Geschichte. Episodenhaft reiht sie so eine Szene an die nächste, geizen die Damen nicht mit ihren Reizen, tragen aufwändige Kostüme, um ihre Körper zu entblättern. Das ist durchaus schön anzuschauen, reicht aber allenfalls für die Momentaufnahme eines Sittengemäldes über das älteste Gewerbe der Welt. Dazu will die Musik, wenn sie sich von der Klassik zu Garagensound der Sechzigerjahre entwickelt, überhaupt nicht passen.