Regisseur und Drehbuchautor Maurice Pialat, der 1991 mit "Van Gogh" von sich reden machte, blieb mit diesem dokumentarischen Drama buchstäblich zu Hause: Er filmte in seiner eigenen Wohnung und in der Bar, in der er zu frühstücken pflegt, und gab darüber hinaus seinem vierjährigen Sohn Antoine die Rolle des vom Vater vernachlässigten Sohnes. Bei den Dreharbeiten zu diesem autobiografischen Film erlebte Maurice Pialat noch einmal seine Zeit als rastloser Einzelgänger. Seit Pialat 1987 in Cannes für "Die Sonne Satans" die Goldene Palme erhielt, gilt er als Meister einer unprätentiösen und von einer unbestechlichen und genauen Beobachtungsgabe geprägten Erzählweise. In der Hauptrolle überzeugt Gérard Depardieu mit seiner scheinbar groben, dennoch aber sensiblen Spielweise. Seine starke physische Präsenz und seine unverblümte Sexualität verbindet Depardieu mit einer ebenso einfühlsamen wie beiläufigen Liebe zu den Frauen. Zur Kunst der Schauspielerei sagte er einmal: "Um ein guter Schauspieler zu sein, muss man seine weibliche Seite herauskehren. Man muss sein Macho-Gehabe vergessen und die darunter liegende Zärtlichkeit hervortreten lassen."