Ein Film über den Werdegang von Robbie Williams, einen der größten europäischen Popstars der letzten 30 Jahre, aber mit einem Affen in der Hauptrolle. "Ja, genau, haha!" – Das Konzept klingt schon sehr nach der Art Schnapsidee, die man sich spätnachts im Pub ausdenkt und beim Ausnüchtern am nächsten Morgen sofort wieder verwirft. Aber in dem Fall wurde die Sache durchgezogen. Mit einem Budget von geschätzt 110 Millionen Dollar. Es ist ein Wahnsinn, so oft und lange man auch darüber nachdenkt. Und aus Sicht vieler Kritiker: echt genial.
Die Geschichte von Robbie Williams, diese Pop-Achterbahnfahrt voller Höhen und Tiefen, wurde schon vielfach erzählt und ist an sich bekannt. Der Aufstieg mit der Boyband Take That, der schwierige Weg in die Solokarriere, Drogen und Alkohol, schließlich der zweite Durchbruch mit Hits wie "Let Me Entertain You" oder "Angels": Das alles ackert Regisseur Michael Gracey ("The Greatest Showman") noch einmal von Station zu Station durch, nur dass der große Star hier nicht von irgendeinem Schauspieler dargestellt wird, sondern konsequent von einem am Computer entstandenen CGI-Schimpansen. Robbie Williams stand von Beginn an voll hinter dem Projekt, fungiert in der Originalfassung des Films auch als Erzähler. Letztlich soll es auch seine Idee gewesen sein, dass er in "Better Man" als Affe zu sehen ist.
Mit Blick auf sein künstlerisches Selbstbild hat Williams in der Vergangenheit mehrfach erklärt, er fühle sich wie ein Affe, der zur Belustigung der Massen tanzt. Von Gracey gefragt, als welches Tier er sich sehen würde, fiel seine Entscheidung schließlich auch wieder auf einen Affen (nachdem er zunächst über einen Löwen nachgedacht haben soll). Bei der Kritik kommt dieser gewagte Kniff bei der "Besetzung" von "Better Man" hervorragend an. Viele feierten den Film mit ausgeprägten satirischen Elementen zuletzt schon als eines der originellsten und letzthin besten Musiker-Biopics der jüngeren Vergangenheit.