Künstliche Intelligenz im Kino – das gab es zuletzt schon einige Male, und es ging nie gut aus. "M3gan", "AFRAID" oder jüngst "Subservience" fantasierten auf äußerst abgründige Weise davon, was wohl passiert, wenn eine losgelassene KI mal richtig frei dreht. Fantasievoll und abgründig ist auch "Companion – Die perfekte Begleitung". Und doch versteht Regisseur und Autor Drew Hancock seinen Film ganz anders als die zuvor Genannten, wie er zuletzt im Interview mit "Entertainment Weekly" betonte: weil die KI bei ihm nicht außer Kontrolle gerät, sondern selbst die Kontrolle übernimmt.
Die Geschichte beginnt damit, dass Josh ("The Boys"-Star Jack Quaid) und Iris (Sophie Thatcher) sich mit Freunden und Bekannten an einem Haus am See treffen. Erst wirkt alles sehr idyllisch, dann wird's schnell düster: Hausbesitzer Sergey (Rupert Friend) versucht, Iris zu vergewaltigen, und diese jagt ihm ein Messer in den Hals. Was so nicht hätte passieren dürfen: Iris ist eigentlich so programmiert, dass sie Menschen keinen Schaden zufügen kann.
Erst nach diesem Gewaltausbruch erfährt Iris, dass sie keine echte Person ist, sondern ein moderner Begleitroboter. Es ist die erste größere Pointe in einem Film, der bis zuletzt einige irre Wendungen und Überraschungen zu bieten hat. Beworben als "etwas andere Liebesgeschichte", übertrifft "Companion" in Sachen KI-Wahnsinn so ungefähr alles, was bisher in vergleichbaren Produktionen zu sehen war – mit einer Künstlichen Intelligenz, die sich nicht gerne herumschubsen lässt und je nach Systemkonfiguration das gesamte Spektrum zwischen "maximaler Kitsch" und "maximale Aggression" abdeckt.