Am 29. November 1947 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die sogenannte UN Resolution 181, die die Grenzen des geteilten Palästina festlegte. 56 Prozent des Territoriums gingen an die jüdische Minderheit, während 43 Prozent der arabischen Mehrheit zugesprochen wurden, mit einem kleinen Teil unter internationaler Kontrolle. Diese theoretische Grenze, die als Lösung alle Probleme präsentiert wurde, führte allerdings zum ersten israelisch-arabischen Krieg und zu einem Konflikt, der noch heute andauert und weit davon entfernt ist, gelöst zu werden. 55 Jahre später reisten die beiden Dokumentarfilmer Eyal Sivan und Michel Khleifi entlang der Route 181, einer Grenze, die in der Realität nie existierte...
"Route 181" von Eyal Sivan ("Ein Spezialist", "Aus Liebe zum Volk") und Michel Khleifi ist der erste Film, der in israelisch-palästinensischer Co-Regie entstand. Im Sommer 2002 reiste das Duo zwei Monate - nur mit einer Drehgenehmigung bewaffnet - an der Grenze entlang, kein Treffen wurde vereinbart, keine Persönlichkeiten oder offizielle Gesprächspartner kontaktiert. Willkürlich hielten die beiden an und filmten: unbekannte Israelis und Palästinenser, die über ihr Leben sprechen, ihre Erfahrungen, ihre Situation, ihre persönlichen Erinnerungen und ihr Verständnis von dem, was heute um sie herum passiert. Diese Leute sprechen auch über Morgen und was aus ihnen und ihrem Land werden könnte. Eyal Sivan und Michel Khleifi unterteilten ihre mit 270 Minuten überlange, aber immer sehenswerte Momentaufnahme in drei Kapitel: "Der Süden" beschreibt die Hafenstadt Ashdod bis zu den Grenzen des Gaza-Streifens, "Das Zentrum" erstreckt sich von der jüdisch-arabischen Stadt Lod nach Jerusalem und "Der Norden" zeigt den Weg von Rosh Ha'ayn neben der neuen Trennungsmauer bis an die libanesische Grenze.
Foto: mec