Eine außergewöhnliche Idee: Seit seinem 11. Lebensjahr dokumentiert der Filmemacher Jonathan Caouette sein Leben. Dazu gehören Schnappschüsse aus der Kinderzeit, Super-8-Filme, Anrufbeantworter-Nachrichten, aber auch Videotagebücher, frühe Kurzfilme und Spielszenen.
Das Regiedebüt von Jonathan Caouette ist eine hochemotionale Auseinandersetzung und Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte. Aufgewachsen bei seinern Großeltern und in zahlreichen Gastfamilien - seine psychisch kranke Mutter Renée verbrachte die meiste Zeit in Nervenheilanstalten -, setzt er sich hier besonders mit seinem gestörten Verhältnis zu ihr auseinander. Diese wurde schon im Kindesalter als Darstellerin für Werbespots entdeckt, nach einem Unfall in eine Klinik eingewiesen und auf Veranlassung der Eltern regelmäßig mit Elektroschocks behandelt. Ein bewegendes Dokument über den Verlust der behüteten Kindheit, aber auch eine Liebeserklärung an seine Mutter.
Foto: Arsenal