Zak (Zack Gottsagen, links) und Tyler (Shia LaBeouf) sind grundverschieden, verstehen sich auf ihrer Odyssee aber immer besser.
In "The Peanut Butter Falcon" reisen ein junger Mann mit Down-Syndrom und ein Kleinkrimineller durch den amerikanischen Süden. Die Sozialarbeiterin Eleanor folgt ihren Spuren.

The Peanut Butter Falcon

KINOSTART: 19.12.2019 • Abenteuer • USA (2019) • 99 MINUTEN
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prisma-Redaktion
Originaltitel
The Peanut Butter Falcon
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA
Laufzeit
99 Minuten

Filmkritik

Ungleiches Duo auf großer Tour
Von Christopher Diekhaus

In ihrem Spielfilmdebüt schicken Tyler Nilson und Michael Schwartz einen jungen Mann mit Down-Syndrom und einen Kleinkriminellen auf eine abenteuerliche Odyssee. Freude bereitet vor allem das ungezwungene Zusammenspiel der Hauptdarsteller.

Für Aufsehen sorgte Shia LaBeouf in den letzten Jahren vor allem abseits der großen Leinwand. Seinen Ruf als Enfant terrible festigte der 33-Jährige etwa durch einen kuriosen Auftritt bei der Berlinale 2014, wo er mit einer Papiertüte (Aufschrift: "I Am Not Famous Anymore") über dem Kopf den roten Teppich entlangschritt. Alkoholprobleme, öffentliche Pöbeleien und eine skandalträchtige Verhaftung drohten in der Folgezeit seine künstlerischen Fähigkeiten komplett in den Schatten zu stellen. Dass er nach wie vor ein verdammt guter Schauspieler ist, beweist LaBeouf nun im tragikomischen Roadmovie "The Peanut Butter Falcon", in dem er an der Seite des Newcomers Zack Gottsagen eine erfrischend kernige Performance abliefert.

Hauptfigur des Spielfilmdebüts von Tyler Nilson und Michael Schwartz ist der 22-jährige Zak (Gottsagen), ein junger Mann mit Down-Syndrom, den seine Familie schon früh abgeschoben hat. Da ihn sein Leben in einem Altenheim kein bisschen ausfüllt, versucht Zak immer wieder, der Einrichtung zu entkommen. Eines Tages gelingt ihm tatsächlich der Ausbruch. Und nur wenig später findet er sich auf dem Boot des verantwortungslosen Tyler (LaBeouf) wieder, der seinerseits vor einem erzürnten Krabbenfischer (leicht unterfordert: John Hawkes) flüchten muss.

Anfangs sieht der vom Tod seines Bruders aus der Bahn geworfene Hallodri in Zak bloß einen Klotz am Bein. Nach und nach schließt er seinen neuen Begleiter jedoch ins Herz und will ihm helfen, seinen großen Traum zu verwirklichen und eine legendäre Wrestling-Schule zu besuchen. Während sich das Duo durch den Süden der USA schlägt, heftet sich auch die engagierte Sozialarbeiterin Eleanor (Dakota Johnson) an seine Fersen. So schnell wie möglich soll sie nämlich ihren Schützling Zak ins Heim zurückbringen.

Sehr schnell lässt sich abschätzen, wohin die Reise gehen wird. Die Figurenkonstellation wirkt ein wenig schematisch; zudem ist das von den Regisseuren verfasste Drehbuch im letzten Drittel etwas unsauber ausgearbeitet. Auch erzählerisch schleppt "The Peanut Butter Falcon" einige Mängel mit sich. Allzu schlimm ist das aber nicht. Denn Zack Gottsagen und Shia LaBeouf schaffen es, ihren Charakteren Leben einzuhauchen und der Odyssee der beiden Außenseiter einen enorm sympathischen Anstrich zu verleihen. Ihr energiegeladenes Zusammenspiel ist geprägt von Natürlichkeit und einer wohltuenden Spontaneität. Obwohl nicht jeder Schlenker ihres Trips überzeugt, folgt man Zak und Tyler liebend gerne auf ihrer abenteuerlichen, mit skurrilen Begegnungen angereicherten Flucht.

"The Peanut Butter Falcon" ist auch deshalb sehenswert, weil der Film auf unverkrampfte Weise einen Menschen mit Behinderung ins Zentrum stellt und sich ausgiebig mit dessen Wünschen, Empfindungen und Sehnsüchten befasst. Selbst heute geschieht das im Kino noch viel zu selten. Regelmäßig setzen die beiden Regisseure Nilson und Schwartz komische Akzente. Gleichzeitig begegnet das Regiegespann seinem Protagonisten mit großer Ernsthaftigkeit.

Das charmante Roadmovie, das nicht von ungefähr an die Südstaaten-Geschichten des US-Schriftstellers Mark Twain erinnert, wird in erster Linie von seinen Hauptdarstellern getragen. Ansprechend sind jedoch auch die stimmungsvoll fotografierten Landschaftsbilder und die schmissige Musikuntermalung. Nicht zuletzt deswegen kann man leichter über die dramaturgischen Stolpersteine hinweghüpfen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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