Dieser Dokumentarfilm ist keine leichte Kost und nichts für schwache Nerven, denn er nimmt sich eines ernsten Sujets an: Der Gewalt an Frauen.
Diese stellt leider noch immer ein großes gesellschaftliches Problem dar, nicht nur in armen afrikanischen oder asiatischen Ländern, sondern auch in Deutschland. Claudia Schmid hat es sich zur Aufgabe gemacht, das vielfach tabuisierte Thema erneut in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen und fungierte dabei sowohl als Regisseurin und Drehbuchautorin als auch als Kamerafrau.
Bewegend und informativ zugleich
Für ihr Werk reiste Schmid um die ganze Welt und traf Frauen, die Opfer von Gewalttaten wurden. Sie erzählen von ihren persönlichen Erlebnissen und geben damit auch denjenigen Betroffenen eine Stimme, die sich nicht trauen, sich zu wehren.
Mit diesem Konzept ähnelt die Doku zunächst anderen und erscheint wenig spektakulär. Doch dank Multiperspektive drückt sie nicht nur auf die Tränendrüse. Neben den Protagonistinnen kommen nämlich auch die "Täter" zu Wort. Sie erklären offen, was sie dazu veranlasst hat, Gewalt an (ihren) Frauen zu üben und weshalb ihre Handlung für sie nichts Unrechtes darstelle. Somit taucht der Beitrag in tiefe psychologische Dimensionen ein.
Teilweise schockierend sind auch die Fakten, die mitunter durch Interviews mit Experten, beispielsweise Mitarbeiter des Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen (UNIFEM), vermittelt werden. Anhand diesen facettenreichen Gesamtpakets rüttelt der Film auf und polarisiert – vielleicht langfristig auch zu mehr Engagement in dem Bereich.