Obwohl sie die ominöse Todes-App für Unsinn hält, lädt sich die Krankenschwester Quinn (Elizabeth Lail) das Programm auf ihr Handy.
Im Horrorthriller "Countdown" bringt eine App, die den genauen Todeszeitpunkt ihres Nutzers bestimmen kann, das Leben einer Krankenschwester gehörig aus den Fugen.

Countdown

KINOSTART: 30.01.2020 • Horror • USA (2019) • 91 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Countdown
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA
Budget
6.500.000 USD
Einspielergebnis
48.021.766 USD
Laufzeit
91 Minuten

Filmkritik

Tod per Download
Von Christopher Diekhaus

Eine Smartphone-App zeigt ihrem Nutzer an, wann er sterben wird. Erinnert ein wenig an das Video in "The Ring", ist aber deutlich weniger nervenaufreibend.

Mittlerweile sind Apps aus dem Leben des modernen Menschen nicht mehr wegzudenken. Für alle möglichen Dinge gibt es digitale Anwendungen, die unsere Leistungsfähigkeit aufzeichnen, den Alltag erleichtern sollen und mit den verrücktesten Versprechungen locken. Im wild wuchernden Angebot tummeln sich sogar Programme, mit denen man angeblich das persönliche Todesdatum bestimmen kann. Dabei betonen die Entwickler allerdings den Unterhaltungsfaktor und regen an, das Ganze mit Humor zu nehmen. Weniger lustig geht es dagegen in Justins Decs abendfüllendem Leinwanddebüt "Countdown" zu, in dem eine derartige App ihre Treffsicherheit unter Beweis stellt.

Wie so oft beginnt der Horrorthriller mit einer Gruppe von Teenagern, über die das Unheil mit voller Wucht hereinbricht. Auf einer Party lässt sich Courtney (Anne Winters) von ihrer Clique dazu überreden, sich eine Smartphone-Anwendung namens "Countdown" herunterzuladen. Dass ihr laut Vorhersage nur noch wenige Stunden bleiben, versetzt die junge Frau in große Unruhe. Als sie kurz darauf nach Hause kommt, hat tatsächlich ihr letztes Stündlein geschlagen.

Courtneys angetrunkener Freund Evan (Dillon Lane) wird zur selben Zeit in einen Autounfall verwickelt und landet schließlich in einer Klinik. Dort berichtet er der frischgebackenen Krankenschwester Quinn (Elizabeth Lail) wenig später von der ominösen App, dem punktgenau vorhergesagten Tod Courtneys und seinem eigenen Schicksal: Er selbst soll nämlich während der bevorstehenden Operation sterben. Quinn tut seine Erzählungen zunächst als Unsinn ab, zieht sich dann jedoch ebenfalls das merkwürdige Programm auf ihr Handy und erfährt, dass sie nur noch drei Tage zu leben hat. Als wenig später Evans Leiche gefunden wird und alle Countdown-Deinstallationsversuche scheitern, macht sich bei ihr langsam Panik breit.

Aus der nicht sonderlich cleveren, aber prägnanten Grundidee hätte man durchaus genügend Saft für einen kurzweiligen Schocker pressen können. Was aber Regisseur Justin Dec, der auch das Drehbuch zu verantworten hat, dem Publikum vorsetzt, darf man getrost als Trauerspiel bezeichnen. Die Charakterisierung Quinns ist lediglich Staffage. Komische Einschübe über verkrampft schräg gezeichnete Nebenfiguren sind schlichtweg nervtötend. Und die durch die mörderische App aufgeworfenen Fragen zur Beziehung zwischen Leben und Tod scheinen die Macher kein bisschen zu interessieren. Stattdessen lässt der Film einen ebenso öden wie beliebigen Fluch samt langweiliger Spukgestalt von der Kette.

Wer in seinem Leben auch nur ein paar Horrorstreifen gesehen hat, wird sich über die unbeholfen inszenierten Gruselszenen kaputtlachen. Zum Schaudern bringt einen vielmehr, wie plump "Countdown" das ernste Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in die Handlung hineinzwängt. Die Annäherungsversuche des schmierigen Dr. Sullivan (Peter Facinelli), die Quinn über sich ergehen lassen muss, dienen einzig dem Zweck, die Handlung dramatisch aufzupeppen. Komplettiert wird das schwache Gesamtbild durch einen vollkommen überflüssigen romantischen Twist, der das Mitfiebern befeuern soll, jedoch wirkungslos verpufft. Als die Protagonistin zum ersten Mal von der titelgebenden App hört, entfährt ihr ein entgeistertes "Echt jetzt!?". Dasselbe möchte man am Ende den "kreativen" Köpfen hinter diesem lächerlich unspannenden Dämonenquark entgegenrufen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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