Gerard Butler spielt den knallharten Cop Nick O'Brien, der den Gangsterboss Merrimen dingfest machen will.
Testosteron im Überfluss gibt es in "Criminal Squad" zu sehen.

Criminal Squad

KINOSTART: 01.02.2018 • Action • USA (2017) • 125 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Den Of Thieves
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA
Laufzeit
125 Minuten

Filmkritik

Dicke Wummen und noch dickere Muskeln
Von Sarah Schindler

Das Heist-Movie ist zurück! Allerdings anders, als wir es von Klassikern des Genres gewohnt sind. "Criminal Squad" beweist nämlich leider, dass zu viel Testosteron einer Story nicht unbedingt gut tut.

Niemand hätte den abgehalfterten und knallharten Cop besser spielen können als Gerard Butler. Schon in der ersten Szene verleiht er Nick O'Brien eine so Testosteron-überbordende Präsenz, dass es für mindestens zwei reichen würde. Muskelbepackt, mit schäbiger Kluft und dem Auftreten wie die Axt im Walde wird schnell klar, wohin die Reise geht: nämlich in die harte Welt von Gangstern und Cops in Los Angeles, in der Samthandschuhe gegen großkalibrige Waffen getauscht wurden.

Der Überfall und anschließende Raub eines leeren Geldtransporters rufen Nick O'Brien (Gerard Butler) und seine am Rande der Legalität arbeitenden Polizeikollegen auf den Plan. Um den schwerbewaffneten und taktisch ausgebildeten Gangstern rund um Anführer Ray Merrimen (Pablo Schreiber) auf die Schliche zu kommen, entführen die Cops kurzerhand Donnie (O'Shea Jackson Jr.), den Fahrer der kriminellen Truppe. Von ihm erfahren sie, dass Merrimen und seine Gefolgschaft (darunter auch Curtis Jackson alias 50 Cent) einen schier unmöglichen Coup planen. Sie wollen die Federal Reserve Bank ausrauben. Genau die Bank, in der noch nie ein Raub geglückt ist. Das Katz-und-Maus-Spiel beginnt, und beide Seiten lassen dabei ordentlich die Muskeln spielen.

Absolut unnötige Machodialoge

Christian Gudegast, der bislang vor allem durch seine Drehbucharbeiten an "London Has Fallen" und "Extreme Rage" gepunktet hat, gibt mit "Criminal Squad" sein Regiedebüt. Er versucht zwar, eine Mischung von "Sicario" und "Heat" auf die Leinwand zu bringen, fällt aber zu sehr in die Muster zurück, die in seinen vorangegangenen Drehbüchern auf der Tagesordnung standen. Zu der gehören dicke Wummen, noch dickere Muskeln und Charaktere, die durch ihr ständiges Angebergehabe an Substanz verlieren. In nur wenigen Momenten nimmt man beiden Teams ihre Mission wirklich ab, fragt sich aber die meiste Zeit, was das Ganze eigentlich soll. Denn die eigentliche Story ist zwar recht gelungen und auch spannend, wird aber übertüncht durch Sequenzen von absolut unnötigen Machodialogen.

Schon das Mitwirken von 50 Cent alias Curtis Jackson hätte eine Warnung sein sollen, denn ein Qualitätsgarant war seine Schauspielkunst noch nie. Dennoch muss man vor allem Gerard Butler zugutehalten, dass er den zwielichtigen und doch irgendwie verschroben aufrichtigen Cop erstaunlich gut rüberbringt. Genauso wie Pablo Schreiber den Antagonisten Ray Merrimen. Hätte Gudegast mehr den Fokus auf die Motive der beiden und auf das Skript gelegt, wäre "Criminal Squad" ein ausgefeilter Heist-Streifen geworden.

Guter Film oder blöder Film?

Allerdings muss man Gudegast zugutehalten, dass der Film nicht nur vor Actionszenen strotzt. Schaut man genauer hin, so fällt auf, dass es zwar massig Szenen mit viel Feuerkraft und Action gibt, die Momente dazwischen aber durchaus Potenzial haben. Die perfide Planung von Merrimen und die Herangehensweise der Cops sind dabei nur zwei Beispiele, die zeigen, dass der Regisseur auch ein Gespür für eine spannende Erzählweise hat.

Das wird aber leider nach nur ein paar Minuten durch die völlig überzogenen Macho-Protagonisten zunichtegemacht. "Criminal Squad" kann sich einfach nicht entscheiden, was er sein will – guter Film oder blöder Film. Tendenz leider eher zu Letzterem, sofern man "Criminal Squad" ernst nimmt. Wenn nicht, kann man durchaus Spaß haben, sofern man auf fast zwei Stunden Testosteronüberschuss steht.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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