Die Akten der Bespitzelten lagern in riesigen Archiven

Das Ministerium für Staatssicherheit - Alltag einer Behörde

KINOSTART: 07.06.2007 • Dokumentarfilm • Deutschland (2002) • 86 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Das Ministerium für Staatssicherheit - Alltag einer Behörde
Produktionsdatum
2002
Produktionsland
Deutschland
Filmstudio
MDR, Emotion Pictures
Laufzeit
86 Minuten

"Wir haben einen außerordentlich hohen Kontakt mit allen werktätigen Menschen. Ich liebe doch alle, alle Menschen", verkündete Erich Mielke am 13. November 1989 bei seinem letzten, denkwürdigen Auftritt in der Volkskammer. In der Kurzform "Ich liebe euch doch alle" wurde sein Ausspruch zum Sinnbild des Verhältnisses zwischen der Obrigkeit in der DDR als liebendem und strafendem Vater und den Untertanen als unmündigen Kindern. Schon lange ging es im Ministerium für Staatssicherheit nicht mehr nur darum, gegen Oppositionelle vorzugehen und die "Feinde des Sozialismus" unschädlich zu machen. Die Stasi war viel mehr als eine Geheimpolizei klassischen Zuschnitts, sie war eine Art Überministerium geworden, das sich beinahe für alles verantwortlich fühlte, was in der DDR vor sich ging. Doch das MfS war nur scheinbar perfekt. Der Wahn, alles kontrollieren zu wollen, führte zur Lähmung. Hinter einer monolithischen Fassade herrschten Misstrauen und Angst. Auch die Mitarbeiter merkten zunehmend, dass es ihre Aufgabe war, Fehler und Versäumnisse der politischen Führung zu kompensieren. Perestroika und der Öffnungsprozess nach Westen führten im MfS zu Desintegrationserscheinungen, zu einer Abnahme der Gewaltbereitschaft, zu Nachwuchsproblemen und zunehmendem Alkoholismus.

Wie hat der MfS-Apparat funktioniert? Dieser Frage sind die Filmautoren Jan N. Lorenzen und Christian Klemke nachgegangen. Neun hochrangige Stasioffiziere erinnern sich detailliert, fast schwärmerisch an Routine und Höhepunkte ihres Geheimdienstlebens. "Verdienst dieses Filmes ist es, Machtmechanismen und Charaktere zu zeigen, die leider weder überholt noch einmalig sind", schrieb die "Leipziger Volkszeitung" nach der Erstausstrahlung. Sie haben nur das Beste gewollt. Von Reue keine Spur. Die DDR-Spitzel - mit Freude an der Arbeit und einem klaren Feindbild. Die Dramaturgie des Films folgt den möglichen Stationen eines "Operativen Vorgangs": Beobachtung, Zersetzung, Inhaftierung, Verhör, Ausweisung. En detaille, teilweise fast schwärmerisch erinnern sich die neun Protagonisten aus dem MfS an ihre Arbeit. Sie wollen sich "keine Verbrechen einreden lassen". Einmontiertes Originalmaterial von Abhör-Situationen und "Zugriffen" erinnert daran, dass es auch Opfer des Apparats gab.

Foto: Salzgeber

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