1938 im faschistischen Italien: Marcello Clerici, geachteter Professor der Philosophie, hat sich mit der schönen, aber geistig schlichten Giulia verlobt. Er ist davon überzeugt, dass er als 13-Jähriger einen Mann erschossen hat, der ihn zu verführen versuchte, und wird seitdem von Schuldgefühlen geplagt. Clerici ist ein überzeugter Faschist geworden und bietet dem faschistischen Geheimdienst an, seinen ehemaligen Professor Quadri zu beschatten, der jetzt als engagierter Antifaschist in Paris lebt. Doch der Geheimdienst geht noch weiter, man beauftragt Clerici, die Ermordung Quadris vorzubereiten...
Mit seiner Adaption des Romans "Der Konformist" von Alberto Moravia gelang Bernardo Bertolucci der internationale Durchbruch als Regisseur. Wie der italienische Schriftsteller im Roman erzählt Bernardo Bertolucci in seinem Film die Tragödie eines Mannes, den ein Schuldkomplex zur größtmöglichen gesellschaftlichen Anpassung treibt. Mit genau komponierten Bildern in pastellartigen Farben schildert der Regisseur den Weg eines perfekten Konformisten, der zum Mittäter in einem verbrecherischen System wird. Drehort einiger Szenen des Films war der "Palazzo dei Congressi", den der berühmte Architekt Adalberto Libera für die faschistische Regierung erbaute. Die fesselnde politische Charakterstudie wird von einem großartigen Darstellerensemble interpretiert, verstörend gut: Jean-Louis Trintignant in der Titelrolle.
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