Nicht viele kennen wahrscheinlich die Stadt Zwiesel im Bayerischen Wald. Dort wurde vor über 500 Jahren mit der Produktion von handgemachten Glas begonnen. Die Kristallglasmanufaktur Theresienthal in dem gleichnamigen Ortsteil entstand allerdings erst 1836 und sollte die Konkurrenz zu den berühmten böhmischen Glasbläsern aufnehmen. Das gelang, Könige und Kaiser gehörten zu ihren Kunden, das Unternehmen wuchs und wuchs. Doch dann der April 2001: die Kristallglasmanufaktur war am Ende, Insolvenz wurde angemeldet, wieder ging ein deutsches Traditionsunternehmen vor die Hunde. Doch nicht alle gaben sich geschlagen, vielmehr kämpften die Arbeiter für den Erhalt der Manufaktur.
Die Filmemacher Dominik Wessely ("Die Blume der Hausfrau") und Marcus Vetter begleiteten ehemalige Arbeiter des Betriebs, die zusammen mit Partnern der Eberhard von Kuenheim Stiftung und anderen Mitstreitern einen Neustart für Theresienthal unternehmen: durch Eigeninitiative, Kreativität und ungewöhnliche Ideen überwanden sie den schon sprichwörtlichen deutschen Stillstand und schließlich auch ihre Langzeitarbeitslosigkeit. Seit August 2004 wird in Theresienthal wieder Glas gemacht.
Foto: Salzgeber