"Arbeit ist das halbe Leben", "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen", "Arbeit macht das Leben süß"! Nur drei von vielen Sprichwörtern, die den Stellenwert von Arbeit in unserer Gesellschaft widerspiegeln. Dagegen hört man "Arbeit ist das halbe Leben, aber ich habe mich für die andere Hälfte entschieden" eher selten. Letztendlich lautet die alles entscheidende Frage: Leben wir, um zu arbeiten, oder arbeiten wir, um zu leben? Das süße Nichtstun, die göttliche Muße, eine Fünf auch mal gerade sein lassen zu können - das ist nicht die Stärke der Deutschen.
Filmemacher Konstantin Faigle ("Die große Depression") beschäftigt sich in seinem Dokumentarfilm, den er mit Spielszenen ironisch zu brechen sucht, mit dem Mythos Arbeit und welche Auswirkungen dieser auf unser Leben hat. Die Interviews mit Wissenschaftlern und die szenischen Einspieler mit getürkten Lebensläufen sind dabei recht statisch geraten und filmisch nicht unbedingt auf dem neuesten Stand, doch interessant ist Faigles Fragestellung allemal. Allerdings bleibt der Regisseur in seiner Beantwortung oberflächlich und vorhersehbar, so dass der Zuschauer schließlich recht ratlos zurückbleibt. Aus dem Thema hätte man sicherlich mehr machen können!
Foto: W-film/Kerstin Stelter