Die gewiefte Richterin Jeanne Charmant erhält einen faszinierenden Fall: Es geht um die Veruntreuung bzw. die Zweckentfremdung öffentlicher Finanzmittel, denn ein paar Politiker betätigten sich als Lobbyisten für einen Industriekonzern. Im Laufe ihrer Ermittlungen wird sich Jeanne mehr und mehr ihrer Machtposition bewusst, muss aber schließlich resignierend feststellen, dass ihr Privatleben extrem darunter leidet...
Seit Jahren war Regiemeister Claude Chabrol nicht mehr so gut wie mit diesem Alterswerk. Gekonnt wie zu seinen besten Zeiten konstruiert er hier einen packenden Mix aus Drama und Politthriller, der zwar fiktiv, aber dennoch durchaus realistisch mit dem Korruptionsthema umgeht. Denn natürlich weckt die Story Erinnerungen um den Skandal des Mineralölkonzerns Elf Aquitaine. Was Chabrol in diesem spannenden, brillant gespielten Werk aber noch wichtiger war: die Frage, wie man mit Macht umgeht, ohne diese zu missbrauchen. Isabelle Huppert präsentiert sich in der Hauptrolle einmal mehr in Höchstform.
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