Die nicht mehr ganz junge Gloria (Gena Rowlands, Foto) ist die Ex-Geliebte eines Mafiabosses. Als sie erfährt, dass die Familie einer Freundin ausgelöscht werden soll, warnt sie diese. Doch nur der sechsjährige Sohn überlebt als einziger den Mordanschlag der Mafia auf seine Familie. Kurzentschlossen nimmt Gloria den Kleinen in ihre Obhut. Und schon sieht sich das ungleiche Paar von Mafia-Killern verfolgt und es beginnt eine nervenaufreibende Flucht ...
"Gloria" war der zehnte Film des amerikanischen Regie-Außenseiters John Cassavetes und der sechste, in dem er seiner Ehefrau Gena Rowlands eine dankbare Rolle gab. Sie ist Dreh- und Angelpunkt dieses in verhaltenem Tempo inszenierten Psychothrillers und erhielt für ihre Leistung eine Oscar-Nominierung. Cassavetes erzählt die Geschichten kaum als Ganzes, sie setzen sich aus Einzelbildern zusammen. Cosmo und Gloria sind ständig unterwegs, immer in Bewegung. Es gibt keinen Ruhepunkt, kaum einen Stillstand der Kamera. Menschliche Beziehungen werden durch die Hektik, in die die Helden geraten, an den Rand gedrängt. Diese Reste von Empfindungen erscheinen deutlich und ungeschminkt, die beinahe schmerzhafte Sehnsucht nach Liebe und Ruhe ergreift den Zuschauer. Auf den Filmfestspielen von Venedig gewann das Werk den Hauptpreis, den Goldenen Löwen. 1999 inszenierte ausgerechnet der bedeutende Regisseur Sidney Lumet ("Die zwölf Geschworenen") ein gänzlich überflüssiges Gloria, in dem Sharon Stone in der Hauptrolle durch gnadenloses Over-Acting auffiel und lediglich Jeremy Northam als oberfieser Gangsterboss Pluspunkte sammeln konnte.
Foto: Columbia