Im Paris der 30er Jahre: Julien Chevalier ist
Halbwaise, sein Vater wurde am Ende des Ersten Weltkriegs
getötet. Nach einigen Jahren heiratet seine Mutter, die nicht
mehr alleine zurecht kommt, den Witwer Doinot. Der
Angestellte bei den Gaswerken und Vater von drei Kindern
möchte, dass sein ältester Sohn Ernest und Julien auch bei
den Gaswerken anfangen. Der 14-jährige Julien weigert sich,
diese Laufbahn einzuschlagen, ohne recht zu wissen, was er
stattdessen tun möchte. Auf den Ratschlag des Adjutanten, der
für die Kriegswaisen, "die Mündel der Nation", zuständig ist,
fängt er als Kürschnerlehrling in der Pelzgerberei Delhomme
an. Dort nimmt Clavier, der älteste Angestellte der Firma,
den Jungen unter seine Fittiche und lehrt ihm die Grundlagen
des Handwerks. Er führt den naiven Julien in die Welt der
Erwachsenen ein und macht mit ihm eine Reise aufs Land, um
Tierfelle aufzukaufen. Juliens Lehrjahre gehen auch auf dem
Lande, in Kontakt mit der Natur und den ländlichen Sitten,
weiter...
Das Gesellschaftsporträt von Jacques Otmezguine schildert das
Erwachsenwerden in einer äußerst unruhigen Zeit, zwischen dem
Ersten Weltkrieg, der Volksfront in Frankreich und dem
Aufkommen des Faschismus in Europa. Der junge Julien steht
nicht nur zwischen zwei Familien, er muss sich auch
entscheiden, welche Opfer er für diese Freundschaft und die
Liebe zu einer Frau bereit zu geben ist.