In dem besonders harten Winter von 1901 sind die Bewohner einer Atlantikinsel
nicht mehr in der Lage, ihren Lebensunterhalt durch die Fischerei zu verdienen. Die
Bergung von Strandgut ist die einzige Chance der Insulaner, sich vor dem Hungertod zu
retten, doch das Pflichtbewusstsein ihres Leuchtturmwärters bewahrt die meisten
Schiffe davor, an den gefährlichen Klippen der Insel zu zerschellen. Dem zunehmenden
sozialen Druck der Inselbewohner nicht länger gewachsen, löscht der bisher so
pflichtbewusste Leuchtturmwärter die Signallampe des Turms und verursacht damit ein
Schiffsunglück. Als die bereits zur Bergung des Strandguts an den Klippen
versammelten Inselleute die Morsezeichen des aufgelaufenen Schiffs entziffern,
stellen sie jedoch entsetzt fest, dass sich statt der erhofften Lebensmittel eine Gruppe
von Kindern an Bord befindet...
Der 1984 verstorbene deutsche Film- und Fernsehregisseur Wolfgang Staudte
überraschte vor allem mit seinen herausragenden DEFA-Produktionen wie
"Die Mörder sind unter uns" (1946) und
"Der Untertan" (1951). Dazu gehört auch dieses 1954
entstandene Sozialdrama, das sich mit einem für Staudte typischen, auch in seiner
westdeutschen Karriere weiter verfolgten Thema (in "Rosen für den Staatsanwalt", 1956) auseinandersetzt: mit der Beziehung zwischen individuellem und kollektivem Schicksal, individueller Verantwortung und kollektiver Schuld. Zu diesem Zweck wählte Staudte expressionistisch ausgeleuchtete Schwarzweiß-Bilder.