Melanio Altolaguirre, arbeitsloser Koch in einem Land, in dem allzu oft nur das Hungertuch den Tisch deckt, verwöhnt seine Leidensgefährten mangels anderer Zutaten mit kulinarischen Vorträgen. Vor den staunenden Zuhörern zelebriert er wehmütige Erinnerungen an raffinierte Gaumenkitzel, üppige Büfetts, exotische Gerichte mit fremdartig klingenden Namen und einfache Speisen, in jahrhundertealter Tradition zu höchster Vervollkommnung gelangt. Seine Auftritte, zunächst gefördert durch den karitativen Eifer der Obristengattin Maria Soledad, machen ihn bald zu einer legendären Figur in den Armensiedlungen. Doch die opulenten Beschreibungen bringen die Menschen zum Träumen, wecken ihre Sehnsüchte und das Misstrauen der Mächtigen. Melanio Altolaguirre, Genießer, Schöngeist und Philosoph, wird plötzlich zum Helden wider Willen.