Während ihre Mutter zwecks Entspannung nach Kenia geflogen ist, muss die übergewichtige Melanie ihre Ferien in einem Diät-Camp verbringen. Hier stehen Sport und richtige Ernährung auf dem Programm. Nur wilde Kissenschlachten mit den Leidensgenossinnen schmälern den frustrierenden, meist langweiligen Camp-Alltag. So beobachtet man, wie Melanie ihre erste Zigarette raucht und ihre erste große Liebe trifft der 40 Jahre ältere Arzt hat es ihr angetan ...
Mit diesem Werk schließt Regisseur Ulrich Seidl seine "Paradies"-Trilogie endlich ab. Auch wenn es ihm diesmal gelang, die beiden Vorläufer hier zu integrieren (die Hauptfigur aus "Paradies: Liebe" ist Melanies Mutter und die in christlicher Mission tätige Protagonistin aus "Paradies: Glaube" ihre Tante), ist das Endergebnis ähnlich belanglos wie die anderen Streifen. Mit schonungslosem Blick dringt Seidl hier in menschliche Untiefen vor, die man eigentlich im Kino nicht sehen will (es sei denn, man ergötzt sich am Leid der anderen). Hier wird erneut deutlich, dass Seidl offenbar ein Misanthrop zu sein scheint, der sein Publikum gerne mit schonungslosen Niederträchtigkeiten ärgert.
Foto: Neue Visionen