McKinley, eine kleine Gemeinde im amerikanischen Hinterland, hat schon bessere Zeiten gesehen, die Wirtschaftskrise ist nicht spurlos an den Bewohnern vorübergegangen. Deshalb glaubt Steve Butler, Vertreter eines großen Unternehmens für die Gewinnung von Schiefergas mittels Fracking, leichtes Spiel zu haben, der Bevölkerung gegen gutes Geld die Bohrrechte auf ihrem Land abzuschwatzen. Zunächst scheint alles glatt zu laufen, denn die neue Einnahmquelle kommt den Menschen von McKinley gerade recht. Doch dann meldet sich der von allen geschätzte Lehrer Frank Yates zu Wort, der vehement und immer schärfer auf die möglichen Umweltschäden durch Fracking hinweist. Als sich auch noch der Umweltaktivist Dustin Noble zu Yates gesellt, wird die Auseinandersetzung vor Ort immer heftiger ...
Fracking ist für die Erdgasbranche ein üppiges Geschäft, aber auch äußerst umstritten, denn wenn ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in das Gestein gepumpt wird, können möglicherweise Chemikalien ins Grundwasser gelangen. Nur ein Risiko der besonders in der USA verbreiteten Methode zur Förderung von Schiefergas, um von Importen unabhängiger zu werden. Schon lange vor Kinostart hatte Hauptdarsteller, Ko-Autor und Produzent Matt Damon kräftig die Werbetrommel für sein Drama gerührt. Als Regisseur konnte er Gus Van Sant gewinnen, der mit Damon schon in "Good Will Hunting" (1997) und "Forrester - Gefunden!" (2000) zusammengearbeitet hatte. Doch die großen gesellschaftlichen wie umweltpolitischen Fragen werden nicht thematisiert, vielmehr wird in einfacher Schwarz-Weiß-Zeichnung die Auseinandersetzung im Kleinen gezeigt, wobei Damon als Lobby-Vertreter mit zunehmenden Gewissensbissen und besonders Hal Holbrook als Lehrer durchaus überzeugen. So ist "Promised Land" lediglich ein gut gemeintes Drama mit deutlichen Drehbuchschwächen, das an Umweltfilme wie etwa Steven Soderberghs "Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte" nicht heranreicht. Wer mehr zum auch in Europa umstrittenen Thema "Fracking" wissen will, sei deshalb der Dokumentarfilm "Gasland" ans Herz gelegt.
Foto: Universal