"Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters", lautet ein bekanntes Sprichwort. Und tatsächlich, was für den einen schön erscheint, kann andere abstoßen, denn zu abstrakt ist der Begriff "Schönheit", über den sich seit Jahrhunderten die Philosophen den Kopf zerbrechen. Viele Menschen leider an dem subjektiven Eindruck, nicht dem vorherrschenden Schönheitsideal zu entsprechen, das immer wieder Wandlungen unterworfen ist. Sie sind unsicher mit sich und ihrem Eindruck auf die Umwelt, und entschließen sich, eine Schönheitsoperation durchführen zu lassen. Das Resultat ist jedoch nicht immer wie gewünscht ...
Filmemacherin Carolin Schmitz ("Portraits deutscher Alkoholiker") stellt in ihrem Dokumentarfilm Menschen vor, die sich einer Schönheits-OP unterzogen haben. So etwa eine Automobilkauffrau, die Karriere machen möchte, eine alleinstehende Bankangestellte, und eine Mutter, die Gründerin eines Internetforums ist, das sich mit ästhetischen Operationen befasst - um nur einige Protagonisten vorzustellen. Sie reden offen über ihre Beweggründe, warum sie sich für eine OP entschieden haben, die Regisseurin zeigt dies ohne Musik oder Kommentar und lässt die Bilder und die Protagonisten für sich sprechen. Nüchtern und ohne Polemik erfährt der Zuschauer wie unmittelbar körperliche Schönheit mit Konsum, Besitz und Karriere verknüpft ist. Darüber hinaus gibt "Schönheit" einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, die die heutige Chirurgie bietet, denn im Bereich der körperlichen Verschönerung scheint nichts unmöglich, angefangen von der Entfernung lästiger Schlupflieder und Nasenhöcker, über die Vergrößerung der Brüste bis hin zur Optimierung des Unterleibs für ein höheres Lustempfinden. Welch eine schöne, neue Welt, die Chirurgie macht's möglich!
Foto: farbfilm