Polizistin Megan (Shay Mitchell) hat einen neuen Job: Sie arbeitet seit Kurzem im Leichenschauhaus.
Gruselige Prämisse, leider  mittelmäßig umgesetzt: "The Possession of Hannah Grace" will nicht wirklich zünden.

The Possession of Hannah Grace

KINOSTART: 31.01.2019 • Horror • USA (2018) • 86 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Possession of Hannah Grace
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
7.700.000 USD
Einspielergebnis
41.036.181 USD
Laufzeit
86 Minuten

Filmkritik

Totgeglaubte leben länger
Von Christopher Diekhaus

Als eine traumatisierte Ex-Polizistin einen neuen Job in einer Leichenhalle antritt, bekommt sie es mit einer besessenen jungen Frau zu tun. "Der Exorzist" und "Nightwatch – Nachtwache" lassen grüßen – mehr aber auch nicht.

Seine wohl spannendste Idee verpulvert "The Possession of Hannah Grace" gleich zu Beginn. Denn anders als die meisten Horrorfilme, die sich am Thema Besessenheit abarbeiten, endet dieser hier nicht mit einem Exorzismus, sondern steigt sofort mit einer aus dem Ruder laufenden Austreibungsszene ein. Verzweifelt kämpfen da zwei sichtlich überforderte Priester gegen einen widerspenstigen Dämon an, der den Körper der jungen Hannah Grace (Kirby Johnson) befallen hat. Als einer der Gottesmänner dabei grausam zu Tode kommt, sieht sich Hannahs Vater (Louis Herthum) zu einem drastischen Schritt gezwungen: Um dem blutigen Treiben ein Ende zu setzen, erstickt er seine Tochter kurzerhand mit einem Kissen.

Nach einem Zeitsprung von drei Monaten begegnet der Zuschauer der ehemaligen Polizistin Megan Reed (Shay Mitchell, zuletzt in der Netflix-Serie "You – Du wirst mich lieben" zu sehen), die nach einem fatalen Dienstversagen in eine gefährliche Suchtspirale geschlittert ist. Ihre Bekannte Lisa (Stana Katic) vermittelt der Gestrauchelten einen Job in der Pathologie eines Bostoner Krankenhauses, wo Megan die Nachtschicht übernehmen soll. Die Arbeit ist zwar ein wenig angsteinflößend, verläuft zunächst aber nach Plan – bis die Leiche der übel zugerichteten Hannah Grace eingeliefert wird. Nach einigen seltsamen Vorkommnissen beschleicht Megan der Verdacht, dass der Körper der Toten alles andere als leblos ist.

Was nach einer Mischung aus den hoch intensiven Horrorfilmen "Der Exorzist" und "Nightwatch – Nachtwache" klingt, entwickelt leider viel zu selten eine nervenzehrende, unheimliche Atmosphäre. Das Krankenhaus, der Hauptschauplatz des Films, verströmt mit seiner brutalen Betonarchitektur und seinen langen Fluren zwar gelegentliches Unbehagen. Richtig auszunutzen weiß der niederländische Regisseur Diederik Van Rooijen ("Daglicht") sein einsames nächtliches Setting jedoch nicht.

Schon früh operiert der Film mit eher uninspirierten Schockeffekten, die zu allem Überfluss in manchen Fällen auch noch weit im Voraus zu erahnen sind. Hier und da schleicht sich eine zumindest in Ansätzen gruselige Szene ein. Kenner des Horrorgenres dürften dafür angesichts des abgespulten Standardspuks allerdings bloß ein müdes Lächeln übrig haben.

Obwohl es sicher löblich ist, dass Drehbuchautor Brian Sieve (er war unter anderem an der TV-Serie "Scream" beteiligt) der Polizistin Megan eine Hintergrundgeschichte zugesteht, scheitert sein Versuch, ihr mehr psychologische Tiefe zu verleihen. Ihr berufliches Trauma und der Absturz in die Alkohol- und Tablettensucht wirken doch sehr aufgesetzt und werden noch dazu für ein Verwirrspiel genutzt, das beim Betrachter nicht verfangen will. Da Hannahs Besessenheit im Prolog deutlich zum Vorschein kommt, glaubt man später nicht eine Sekunde lang, dass die merkwürdigen Geschehnisse in der Leichenhalle auch Megans gepeinigtem Verstand entspringen könnten.

Krönung dieses Malen-nach-Zahlen-Hokuspokus ist ein reichlich lieblos abgewickeltes Finale, das einige willkürliche Erklärungen bemüht und eine Frage offen ausspricht, die das Publikum schon vorher umgetrieben haben dürfte: Warum verschont der böse Dämon die Hauptfigur bis zum Showdown, während er andere Krankenhausmitarbeiter ohne Vorwarnung massakriert? Erklären lässt sich dieser wundersame Umstand leider einzig und allein mit der Bequemlichkeit des Drehbuchs.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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