Endlich ist Schweigers Hamburg-"Tatort" da, wo er hingehört: im Kino. Mit Action- und Stuntszenen, auf die beinahe Bruce Willis neidisch sein könnte, hechtet Kommissar Tschiller (Til Schweiger) dieses Mal nicht durch die Elbmetropole, sondern jagt seiner Tochter Lenny (Luna Schweiger) nach Istanbul hinterher. Ebenso rachsüchtig wie der Papa, möchte diese dort im Alleingang Vergeltung für ihre Mutter üben.
Begleitet wird Tschiller, den man aufgrund seiner Eskapaden vom Polizeidienst suspendiert hat, von seinem treuen Kollegen Yalcin Gümer (Fahri Yardim), der wie schon in den Fernseh-"Tatorten" die Lacher auf seiner Seite hat.
Lenny fällt unterdessen russischen Gangstern in die Hände, die sie nach Moskau entführen.
Actionreißer mit Realitätsverlust
Mit viel Krawall, Verfolgungsjagden, Kugelhagel und Schlägereien knüpft der Film an die TV-Vorgänger "Der große Schmerz" und "Fegefeuer" an - nur, dass aus dem unkonventionellen Großstadtbullen nun tatsächlich ein reiner Actionheld - ohne mahnende Instanz in Form des Landeskriminalamtes - geworden ist. Und das geht im Kino problemlos. In die dem Realitäts- und Authentizitätsdiktat unterworfene Mattscheibenkrimireihe passt das beileibe nicht.
Die Zuschauer erwartet eine Mischung aus gut gemachten Actionsequenzen und grimmigen Humor-Einspritzern, Vergleiche mit "Stirb langsam" sind sicherlich erwünscht. Die Storyline erinnert stark an die Echtzeitserie "24", als Kiefer Sutherland regelmäßig seine Tochter retten musste, oder auch an Liam Neeson in "96 Hours - Taken 2".
Fazit: Popcorn-Kino für zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger.