Er sieht verdammt gut aus, ein Frauentyp wie er im Buche steht, und seine Filmografie wird länger und länger: Misel Maticevic. Nach dem Besuch der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolff in Babelsberg (1999) sammelte der Schauspieler erste Erfahrungen am Theater. So spielte er bereits 1996 am Berliner Ensemble. Ein Jahr später folgte ein Engagement am Deutschen Theater Berlin und 1998 sah man den Beau im Kleist Theater in Frankfurt/Oder.
Ebenfalls ins Jahr 1996 fällt Misels erste Leinwandrolle, eine kleine Nebenrolle in Zoran Solomuns Episodenfilm "Müde Weggefährten", fünf Geschichten von Flüchtlingen aus dem jugoslawischen Bürgerkrieg, der 1997 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später besetzte ihn Oskar Roehler neben Jasmin Tabatabai in seinem unglaubwürdigen Drama "Gierig". Einen Randalierer gab er danach in Andreas Kleinerts Sozialdrama "Wege in die Nacht" (1999), bevor ihn Regisseur Dito Tsintsadze als kroatischen Killer Branco für seine Tragikomödie "Lost Killers" (2000) vor die Kamera holte. Gut ist dieser Film nicht, aber Misel Maticevic spielte so überzeugend, das er für diese Rolle des Best Actors Award beim internationalen Filmfest von Thessaloniki erhält.
Daneben war Misel Maticevic auch immer wieder im TV zu sehen, besonders gerne wurde er in Krimis besetzt: Er spielte an der Seite von Winfried Glatzeder in "Tatort - Berliner Weiße" (1998), mit Götz George stand er für "Schimanski: Tödliche Liebe" (2000) - erneut unter der Regie von Andreas Kleinert - vor der Kamera und Ann-Kathrin Kramer war seine Partnerin in "Das Duo - Tod am Strand" (2001) und "Das Duo - Im falschen Leben" (2002). Ebenfalls ein Krimi war "Doppelter Einsatz: Einer stirbt immer" (2002), der Misel mit Despina Pajanou und Petra Kleinert zeigte. 2002 entstand Thomas Bergers Politthriller "Rubikon", der ebenfalls eine kleine Rolle für den aufstrebenden Darsteller bereithielt.
2002 folgte dann endlich auch die erste große TV-Hauptrolle für Misel: In Dominik Grafs harter Milieustudie "Hotte im Paradies" gab er den kleinen Berliner Zuhälter Hotte, der unbedingt nach oben will. Maticevic verleiht der Figur Tiefe, Überzeugungskraft und Authentizität. Mal nur durch ein charmantes Lächeln, dann wieder durch seine ungezügelte Brutalität, die sich plötzlich Bahn bricht. Im Jahr darauf gehörte er zum Cast des Krimis "Rotlicht - Im Dickicht der Großstadt" und Regisseurin Christine Hartmann besetzte ihn neben Chiara Schoras in ihrer Komödie "Die Eltern der Braut". "Liegen lernen" (2003) war ein weiterer Ausflug ins Kino, und Uwe Janson verpflichetete ihn für seine Literaturverfilmung "Baal" (2003). Erneut unter der Regie von Dominik Graf spielte Maticevic danach den Freund von Jessica Schwarz in dem ausgezeichneten Familiendrama "Kalter Frühling" (2003). In Ciro Cappellaris Psychodrama "Sehnsucht" (2003) verkörperte er dagegen einen Arzt, der sich als Alkoholiker entpuppt. Und schließlich ist er der unerkannte Millionär in Andreas Senns Liebeskomödie "Das Zimmermädchen und der Millionär" (2004). 2008 wurde Misel Maticevic für seine Rolle des Ermittlers in "Die dunkle Seite" (2008) mit dem Deutschen Fernsehpreis als bester männlicher Hauptdarsteller ausgezeichnet. Den hätte er allerdings auch schon für seinen Polizisten mit Gedächtnisverlust in dem Mehrteiler "Blackout - Die Erinnerung ist tödlich" (2006) verdient gehabt.
Weitere Filme mit Misel Maticevic: "Sperling und der gefallene Engel" (1996), "Der Rächer der Entwurzelten" (1998, Kurzfilm), "Planet B - Detective Lovelorn und die Rache des Pharao" (2000), "Sängerknaben" (2001, Kurzfilm), "Ob sie wollen oder nicht" (2001, Kurzfilm), "Lassie" (2002, Kurzfilm), "Emilia" (2004), "Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei" (2005), "Dornröschen erwacht", "Eine Stadt wird erpresst", "Zodiak - Der Horoskop-Mörder" (beide 2006), "Die Todesautomatik", "The Company", "Das Gelübde" (alle 2007), "Im Winter ein Jahr", "Effi Briest" (2008), "Hangtime - Kein leichtes Spiel", "Die Hebamme - Auf Leben und Tod" (beide 2009), "Im Angesicht des Verbrechens" (TV-Serie), "Im Schatten", "Nachtschicht - Ein Mord zu viel", "Tatort - Auskreuzung" (alle 2010), "Kokowääh", "Polizeiruf 110 - Blutige Straße", "Die Abstauber" (alle 2011), "Lösegeld", "Geisterfahrer", "In den besten Familien", "My Beautiful Country" (alle 2012).