August 1961, Strausberg bei Berlin. Bei einem Ausflug nach West-Berlin kommen der 17-jährige Lutz Lenarth und seine Clique nicht weit: An der Grenze werden sie von bewaffneten Soldaten zurück gewiesen. In Berlin hat der Mauerbau begonnen. Voller Zorn und Entrüstung lassen die vier Jungs in der darauf folgenden Nacht ihrem Protest freien Lauf, beschmieren Wände und Schaufenster mit antikommunistischen Parolen und zünden auf dem Festplatz in Strausberg ein leer stehendes Zelt an. Dies bleibt nicht ohne Folgen. Am nächsten Morgen reißt die Staatssicherheit Lutz und seine Freunde unsanft aus dem Schlaf und zwingt sie in zermürbenden Verhören zu Geständnissen, die ihre angeblich organisierte staatsfeindliche Tätigkeit belegen. In einem Schauprozess werden die Jugendlichen zu Höchststrafen verurteilt: Lutz und Manfred, die eine besonders innige Freundschaft miteinander verbindet, erhalten lebenslang, doch sie werden im Laufe der grausamen Haftzeit voneinander getrennt. 13 Jahre später wird Lutz von der Bundesregierung frei gekauft. In Hamburg trifft er den ebenfalls freigekauften Jugendfreund Manfred wieder. Gemeinsam betätigen sie sich als Fluchthelfer ...
Ein packendes Stück deutsch-deutscher Zeitgeschichte, von Nikolaus Stein von Kamienski nach einem authentischen Fall mir einem hervorragend aufgelegten Hauptdarsteller-Duo inszeniert. Stein und sein Koautor Wieland Bauder verfassten ihr gemeinsames Script nach dem im September 2001 erschienenen Buch "Todesautomatik" von Lothar Lienicke und Franz Bludau. Stein von Kamienski zeigt hier einmal mehr, dass er zu den besten TV-Regisseuren Deutschlands zählt, was er zuvor bereits mit Filmen wie "Der Mann im Strom", "Die Konferenz" oder "Die Quittung" unter Beweis gestellt hatte.
Foto: ZDF