Ein "Making of..." beschäftigt sich üblicherweise mit spektakulären Stunts und Special-Effects oder mit widrigen Umständen während der Dreharbeiten. Davon hat "Misfits - Nicht gesellschaftsfähig" wenig zu bieten, wenn man mal von dem Einfangen des Mustanghengstes absieht. Was die Entstehungsgeschichte dieses Films so erzählenswert macht, sind die psychologischen Hintergründe und die Parallelen zwischen Fiktion und dem wahren Leben. Dass die Ehe zwischen Marilyn und Arthur während der Dreharbeiten zu einem Film über eine geschiedene Frau und zwei verliebte Männer zerbrach, mag Zufall sein. Und dass Arthur Miller am Set seine spätere, zweite Frau Inge Morath, eine Fotografin der 'Magnum Agentur' kennen und lieben lernte, auch. Was diese Umstände jedoch aus dem Film gemacht haben ist kein Zufall, sondern die folgerichtige Konsequenz aus der Kombination Dichtung und Wahrheit. Das macht "Misfits" zu einem großen, sehr psychologischen Film, den genauer zu beleuchten sich in mehrfacher Hinsicht lohnt. Vor allem für Marilyn Monroe, die noch mit Arthur Miller verheiratet und gleichzeitig in eine heftige Affäre mit Yves Montand verstrickt war, wurde die Unterscheidung zwischen "real life" and "active life" schwierig, erinnert sich Eli Wallach. Rolle und Leben verschmolzen miteinander. Für Clark Gable und für Marilyn Monroe war "Misfits" der letzte Film ihres Lebens, für Arthur Miller waren die Dreharbeiten Inspiration zu seinem Bühnenstück "After the Fall" und für Inge Morath der Beginn einer Liebe. Auch wenn manche Ereignisse während der Dreharbeiten noch nicht vorhersehbar waren, so legten all diese Umstände wohl diese gewisse Melancholie über den Film. Die Schauspieler waren die Rollen, sie brauchten nicht zu spielen und so ist es kein Wunder, dass Beziehungen und Freundschaften auseinander brachen.