"Bros" ist laut des Filmstudios Universal die "erste RomCom eines großen Studios über eine schwule Beziehung".

Bros

KINOSTART: 27.10.2022 • Komödie • United States of America (2022) • 115 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Bros
Produktionsdatum
2022
Produktionsland
United States of America
Budget
30.000.000 USD
Einspielergebnis
14.800.000 USD
Laufzeit
115 Minuten
Meilenstein für Hollywood?
Von Jasmin Herzog

Ob "Harry und Sally" oder "Schlaflos in Seattle" – romantische Komödien haben seit jeher einen festen Platz im Kino. Und das, obwohl die Geschichten meist nach ähnlichem Muster gestrickt sind: Zwei Menschen verlieben sich, müssen gemeinsam Hindernisse umschiffen, entfremden sich dann kurzweilig, um sich beim Happy End doch in den Armen zu liegen. So gesehen entspricht "Bros" dem klassischen RomCom-Klischee – wäre es nicht laut des Filmstudios Universal die "erste RomCom eines großen Studios über eine schwule Beziehung".

Auf eine Liebesgeschichte deutet zunächst allerdings gar nichts hin. Podcaster Bobby (Billy Eichner) hangelt sich zwischen teils recht bizarren Rein-Raus-Grindr-Dates hin und her und hat sich vor sich selbst und seinen Zuhörern längst als beziehungsunfähig klassifiziert. Dass ausgerechnet der Anwalt Aaron (Luke Macfarlane), der mit seinem muskelbepackten Adonis-Körper einer Parfümwerbung entsprungen sein könnte, daran etwas ändert, ist zunächst nicht abzusehen. Doch dann greift die ungeschriebene RomCom-Binsenweisheit: Gegensätze ziehen sich an.

Das klingt zunächst mal nach einer weiteren x-beliebigen romantischen Komödie. Aber Regisseur Nicholas Stoller ("Bad Neigbours") unterläuft neben dem typischen Handlungsstrang die Erwartungen des Publikums spielerisch, mal mit amüsanten und subtil platzierten Meta-Gags, mal mit trockenen Kommentaren des zynischen Bobby. Gerade bei den Sitzungen eines LGBTQIA+-Komitees für eine Museumseröffnung, dem Bobby vorsitzt, toben sich die Drehbuchautoren Billy Eichner und Nicholas Stoller aus.

Besonders macht "Bros" auch die Tatsache, dass der Großteil der queeren Rollen auch von queeren Schauspielern verkörpert wird – anders also als etwa in schwulen Liebesgeschichten à la "Brokeback Mountain", in denen heterosexuelle Schauspieler homosexuelle Rollen bekleideten. Der von Universal beworbene "Meilenstein für Hollywood" scheint also gar nicht so weit hergeholt, auch wenn die Handlung am Ende doch eher gewöhnlich ausfällt.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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