1944 ist eine US-Bomberstaffel auf einer kleinen Mittelmeerinsel stationiert: Vor dem Dienst drücken kann sich keiner, denn da gibt es den "Catch 22", einen bösen Trick in der Dienstordnung. Der besagt: Wenn ein Bomberpilot fluguntauglich geschrieben werden will, muss er verrückt sein. Wenn er jedoch einen Antrag stellt, kann er gar nicht so verrückt sein, obwohl nur ein Verrückter diese Einsätze fliegt. Einer, der von allem genug hat, ist Captain Yossarian. Seine Kameraden sterben wie die Fliegen, also setzt er seine ganze Kraft und Intelligenz zum Überleben ein...
Mit diesem Film war der damals noch junge Regisseur Mike Nichols letztmalig auf der Höhe seiner künstlerischen Potenz. "Catch 22" zählt zu den formal ausgefeiltesten und klügsten Filmen gegen den Krieg. Der rabenschwarze Humor bewirkt wahrscheinlich mehr Nachdenken über die Sinnlosigkeit des Krieges als wohlgemeinte Gutmenschen-Dramen, die letztendlich dann doch wieder den Militarismus als edle Weltanschauung abfeiern. Das Chaos des Krieges findet eine Entsprechung in der Form des Films, die sich einem chronologischen Erzählstrang verweigert und wüst die Zeitebenen ineinander verschachtelt. Trotz aller satirischen Schärfe: Es gibt auch sehr harte Szenen. Wenn dem Bomberpiloten die Gedärme herausquellen, geht das mehr an die Nieren als vergleichbare Szenen in Spielbergs "Der Soldat James Ryan", weil hier eine emotionale Nähe zum einzelnen Charakter aufgebaut wird (wohingegen Spielberg seelenlos nach Checkliste abhakt, was einem im Krieg alles weggeschossen werden kann).
Foto: Paramount