Ob Werke von Francis Ford Coppola oder Martin Scorsese – die großen Mafiafilme stellen immer männliche Figuren in den Mittelpunkt der Geschichten zwischen kriminellen Machenschaften und der Bedeutung der Familie. Die legendäre "Der Pate"-Trilogie sowie "Departed - Unter Feinden" sind nur einige Beispiele dafür, wobei besonders Letzterer kaum mit weiblichen Charakteren aufwarten kann und stattdessen Hollywoods A-Riege der Männer in sich vereint.
Fernando Muraca wählt für sein "Land der Heiligen" einen gänzlich anderen Ansatz und erzählt von den Frauen der Gangster innerhalb der italienischen 'Ndrangheta.
Drei Frauen und das Verbrechen
Diese will sich die Juristin Vittoria (Valeria Solarino) zunutze machen, um gegen das korrupte Geflecht anzukommen. In ihrem Visier stehen besonders zwei Frauen, deren Vertrauen sie zu gewinnen versucht: Caterina (Lorenza Indovina), deren Gatte die Organisation zwar anführt, aber sich verstecken muss.
Sein Schicksal hindert seinen Sohn Pasquale (Marco Aiello) jedoch nicht daran, in seine Fußstapfen treten zu wollen – eine Tatsache, die Caterina mit ihrer Schwester Assunta (Daniela Marra) gemein hat, denn für ihren Sprössling Giuseppe (Piero Calabrese) ist auch klar, was innerhalb der Familie einmal aus ihm wird.
Neue Note
Durch den Blickwinkel, den Muraca verwendet, entsteht ein frisches und auf andere Art intensives Bild der Mafia, die sonst oft positiv und actiongeladen gezeigt wird. Der Filmemacher konzentriert sich auf die die negativen Seiten und das Schattendasein seiner Protagonistinnen.