Er gilt als einer der bedeutenden Fotografen der Neuen Sachlichkeit: der im thüringischen Triptis geborene Bauhaus-Schüler Alfred Ehrhardt (1901-1984). Seine großen Fotozyklen schoss er im Wattenmeer, an der Kurischen Nehrung und auf Island. Auch seine Filme, die parallel zu seinem fotografischen Werk entstanden, beschäftigen sich mit diesen Naturräumen sowie mit der Architektur der Gehäuse von Muscheln, Seeschnecken und Korallen. Für seine Filme erhielt er mehrere Bundesfilmpreise und zahlreiche Auszeichnungen auf internationalen Festivals. Obwohl er zu den Altmeistern des Kultur- und Dokumentarfilms zählt, sind seine "absolut künstlerischen Filme" von herausfordernder Modernität.
Filmemacher Niels Bolbrinker ("Die Thuranos") zeichnet das Werk Alfred Ehrhardts an den verschiedenen Orten seiner Entstehung nach. Im Norddeutschen Wattenmeer, in den Landschaften Islands und der Kurischen Nehrung sowie am Bauhaus in Dessau, an dem Ehrhardt in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts von den Malern Paul Klee und Wassily Kandinsky wichtige Impulse für sein künstlerisches Schaffen empfing. Zahlreiche Fotos und Ausschnitte aus Ehrhardts avantgardistischen Filmen der Dreißiger- bis Sechzigerjahre werden mit den heutigen Ansichten der landschaftlichen Motive, die für Ehrhardts Schaffen eine zentrale Rolle spielten, verknüpft.
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Foto: Filmtank/Alfred-Ehrhardt-Stiftung