Judith musste Ende der Siebzigerjahre als aktive Terroristin ihre Tochter Alice zur Adoption freigeben, damit sie unbehelligt ins Ausland fliehen konnte. Heute ist die Tochter erwachsen, weiß um ihre Herkunft und macht Judith schließlich in Frankreich ausfindig. Doch die lebt unter falschen Namen mit Mann und zwei Kindern ein halbwegs sorgenfreies Leben, wird aber in Form von Alice von der finsteren Vergangenheit eingeholt ...
Dank der starken Schauspielleistungen kann man hier über viele inszenatorische Unzulänglichkeiten hinweg sehen, auch wenn das ein oder andere Verhalten der Charaktere wenig erklärt wird. Regisseurin Susanne Schneider legt offenbar mehr Wert auf das kammerspielartige Darsteller-Duell als auf eine packende Geschichte, die dann auch noch völlig unvermittelt aufhört. Warum man dafür einen Drehbuch-Preis bekommt, ist fraglich. Denn die intensivsten Szenen entspannen sich hier zwischen den Hauptdarstellerinnen Iris Berben und Katharina Schüttler und nicht zwischen den Zeilen.
Foto: Zorro