"Frau Mutter Tier" erzählt von den Herausforderungen, denen Mütter im Deutschland von heute begegnen.
Frau hat's nicht leicht, noch dazu, wenn sie Mutter ist. Das zeigt "Frau Mutter Kind" eindringlich.

Frau Mutter Tier

KINOSTART: 21.03.2019 • Komödie • D (2019) • 92 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
FrauMutterTier
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
D
Laufzeit
92 Minuten

Filmkritik

Mütter am Rande des Nervenzusammenbruchs
Von Heidi Reutter

Der ganz normale Wahnsinn: Felicitas Darschin erzählt in ihrem Spielfilmdebüt authentisch aus dem Alltag dreier Mütter.

Frauen in der Mutterrolle haben es nicht unbedingt leicht. Für viele wird der Spagat zwischen Kind und Karriere zur unmöglichen Grätsche. Für nicht wenige bedeutet die Entscheidung, eine Familie zu gründen, letztlich den Karriereknick: Bei anderen wiederum leidet die Beziehung. Irgendwo zwischen diesen Eckpunkten bewegt sich das Muttersein; manchmal ist das komisch und manchmal tragisch. Die Schauspielerin Alexandra Helmig, die auch sehr schöne Bücher für Kinder schreibt, hat die Realitäten deutscher Mütter aufgeschrieben und ein Theaterstück daraus gemacht. Gemeinsam mit dem Regisseur Rudi Gaul ("Safari - Match Me If You Can") verfasste sie das Drehbuch zu "Frau Mutter Tier". Regisseurin Felicitas Darschin verwandelte es in einem Film, der lebensnah die Nöte der Mütter beschreibt.

Es ist ja auch nicht einfach. Vor allem, wenn man eine perfekte Mutter sein will so wie Marie (Julia Jentsch), die sehr strukturiert zwischen Dinkel-Keksen, Tupperware und Bio-Windeln mit unverkennbarem Perfektionswahn die Vollzeit-Mama gibt. Die traute Zweisamkeit mit ihrem Mann Udo (Matthias Weidenhöfer) wird meistens durch ein plärrendes Kind gestört, was der Ehe nicht unbedingt zuträglich ist. Die Liebe muss eben warten.

Nela (Alexandra Helmig – hat auch eine der Hauptrollen übernommen) hingegen ist mit ihrem Mann Lutz (Florian Karlheim) eigentlich ganz glücklich. Allerdings setzt die 40-Jährige alles dran, im Job nochmal durchzustarten, weshalb sie die Existenz ihres kleinen Sohnes gegenüber den Kollegen vorsorglich verschweigt. An Karriere ist bei Tine (Kristin Suckow), die schon früh Mutter geworden ist, gar nicht zu denken. Sie jobbt im Drogeriemarkt, während ihre Mutter auf das Kind aufpasst, und geht in ihrer Freizeit am liebsten auf die Piste: Party machen.

Es sind alles sehr unterschiedliche Biografien, die Autorin Alexandra Helmig in "Frau Mutter Tier" skizziert. Was sie alle vereint, ist, dass sie zwangsläufig an ihren Ansprüchen scheitern. Wie kann man sich selbst und dem Kind gerecht werden? Wie alles unter einen Hut kriegen? Wohin mit den eigenen Bedürfnissen? Felicitas Darschin inszeniert ihr Kinodebüt sehr lebensnah und mit Humor; alles ist fein beobachtet und toll gespielt. Sehr amüsant ist übrigens auch Tines kinderlose Chefin (Annette Frier) und die Hippie-Übermutter Ariane, der Darstellerin Brigitte Hobmeier den ultimativen Eso-Tick verleiht.

Mit diesem herausragenden Darstellerensemble, angeführt von einer wie immer sehr präsenten Julia Jentsch, hat Regisseurin Darschin aus dem Theaterstück einen stimmigen Kinofilm gemacht, der den alltäglichen Wahnsinn dieser beispielhaften Mütter etwas überspitzt und ironisch veranschaulicht. Das Thema mag nicht unbedingt brisant sein, aber gesellschaftlich ist es durchaus relevant; denn Krippenplätze sind immer noch knapp und Alleinerziehende permanent am Kämpfen, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Insofern ist "Frau Mutter Tier" vor allem auch eines: ein Film über das Deutschland von heute.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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