Geschlechtsverkehr für die Rettung des Regenwaldes. Dieses noble Ziel haben sich die fünf Aktivisten von "Fuck for Forest" Leona Johansson, Tommy Hol Ellingsen, Natty Mandeau, Dan Devero, Kaajal Shetty auf die Fahne geschrieben. Egal ob Supermarkt-Abfalltonnen plündern, in Eigenregie gedreht Pornofilmchen oder erotische Fotos verkaufen - die fünf Öko-Aktivisten lassen nichts unversucht, um an Geld zu kommen. Schließlich wollen sie von dem Erlös eine Stück Regenwald kaufen und diesen einem am Amazonas beheimateten alten Indianer-Stamm schenken Dass die Freizügigkeit der Gruppe in Sachen 'freie Liebe' nicht überall auf Zustimmung stößt, bleibt da nicht aus.
Der polnische Regisseur Michal Marczak feierte mit der Dokumentation beim DOK.Fest in München seine Deutschland-Premiere. Marcak begleitete das eigentümliche Umweltprojekt und folgte den Protagonisten mit der Kamera bis an den Amazonas. Prinzipiell ist die Idee, mittels der altbewährten 'Sex sells'-Methode einen guten Zweck zu unterstützen, ja gar nicht schlecht. Doch ob man die offensive Kommune in aller Nacktheit und sexueller Freizügigkeit sehen will, soll mal dahin gestellt sein. Zumal auch ein bisweilen latent-vorhandener Ekelfaktor - wenn Dan sich nach dem Sex eine Mischung aus Blut und Sperma von den Fingern leckt - vorhanden ist. Dennoch, auf dem "Filmfestival Warschau" wurde der Film zum besten Dokumentarfilm 2012 gewählt.
Foto: Neue Visionen