Brechts Theaterklassiker in einer authentischen Verfilmung des britischen Regisseurs Joseph Losey. Mit Galileis Entdeckungen gerät hier nicht nur ein naturwissenschaftliches, sondern auch ein gesellschaftliches und philosophisches Weltsystem ins Wanken. Mitten in diesem Spannungsfeld durchlebt Galileo den Konflikt zwischen Anpassung und Widerstand. In seiner persönlichen Krise spiegeln sich der Kampf eines Menschen um seine Selbsterhaltung und der Kampf eines verantwortlichen Wissenschaftlers um seine Selbstachtung. Der Zwiespalt, in dem sich Galileo in Loseys Adaption befindet, ist auch in der Werkgeschichte von Bertolt Brechts Schauspiel "Leben des Galilei" erkennbar. Aus dem Widerstandskämpfer in der ersten Fassung (1943 in Zürich uraufgeführt) wurde in der späteren, in Amerika entstandenen Version ein Verräter, dessen Widerruf zwar verständlich ist, aber moralisch unentschuldbar bleibt. An der Uraufführung 1947 in Beverly Hills war neben Charles Laughton auch Joseph Losey beteiligt, der bereits damals die Verfilmung des Stoffes plante. Die deutsche Synchronfassung wurde von Thomas Engel, dem Sohn des Brecht-Mitarbeiters Erich Engel, unter Verwendung von Brechtschen Originaltexten gestaltet.