Die US-amerikanische Sängerin Snatam Kaur, die der Gemeinschaft der Sikh angehört lässt sich von den religiösen Gebetsgesängen ihrer Religion inspirieren.
Georgia Wyss und Wari Oms Dokumentarfilm "Mantra - Sounds into Silence" beschäftigt sich mit dem Siegeszug des Kirtan-Singens in der westlichen Welt.

Mantra - Sounds into Silence

KINOSTART: 07.06.2018 • Dokumentarfilm • E (2017) • 89 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Mantra - Sounds into Silence
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
E
Laufzeit
89 Minuten

Filmkritik

Die dunklen Stellen unserer Herzen
Von Gabriele Summen

"Es gibt uns viel Freiheit", sagt ausgerechnet ein Gefängnisinsasse des San Quentin Prison in San Francisco, der im Knast zum ersten Mal mit dem gemeinschaftlichen Singen von Mantras, dem sogenannten Kirtan-Singen, in Berührung gekommen ist. Der durch eine Crowd-Funding-Kampagne finanzierte Dokumentarfilm "Mantra – Sounds into Silence" von Georgia Wyss und dem renommierten Yoga-Fotografen Wari Om ist kein reiner Film für Esoteriker, sondern versucht einem breiten Publikum die heilende Wirkung des sogenannten "Chantens" näher zu bringen. Dabei geht es um Spiritualität – nicht um Religion. Viele der in der Doku bei Live-Auftritten gefilmten Mantra-Stars sind extrem erfolgreich – Jai Uttal, der im besagten Gefängnis ein kostenloses Konzert gab, war bereits für drei Grammys nominiert.

Die beiden Silben des Wortes "Mantra" bedeuten "Geist" ("man") und "Instrument" ("tra") – das tranceartige Singen soll helfen, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Dies wird im Film, in dem auch der Neurowissenschaftler Andrew Neberg zu Wort kommt, sogar wissenschaftlich belegt. Neberg befasste sich in seinen Forschungen viel mit meditierenden Menschen und zeigt anhand von Gehirnscans, wie sich bei Menschen, die dies regelmäßig praktizieren, das Gehirn verändert: Andere Bereiche als die der Logik werden aktiviert und schaffen somit Vertrauen für etwas "Größeres".

Beim gemeinsamen Kirtan-Singen, das seinen Ursprung in Indien hat, werden Mantras gebetsmühlenartig wiederholt – in einem harmonischen Wechsel zwischen dem Kirtan-Vorsinger und seinen Zuhörern. Die beiden Regisseure befragen im Film sowohl Szenestars wie Deva Premal & Milten, Krishna Das, Jai Uttal und Dave Stringer zu ihren Erfahrungen mit dem Mantrasingen, als auch ihre Zuhörer. Dabei handelt es sich glücklicherweise nicht nur um verstrahlt wirkende Hardcore-Esoteriker, sondern auch um eine amerikanische Kunsthändlerin, die zutiefst verzweifelt auf der Suche nach etwas war, was ihrem Leben einen Sinn gibt – und berührend von ihren Erfahrungen berichtet.

Ebenso gestehen Stars wie MC Yogi, der Hiphop mit Mantra-Gesang vermengt, in recht zu Herzen gehenden Interviews, wie die uralte indische Tradition ihnen hilft, mit dem modernen, schnelllebigen Leben zurechtzukommen. Auch der früher kokainabhängige Szenestar Krishna Das bekennt, dass er wahrscheinlich ohne das Chanten nicht mehr am Leben wäre. "Als ich mit Anderen zu singen begann, wurde mir klar, dass es mir nur so gelingen würde, die dunklen Stellen meines Herzens zu berühren", bekennt er freimütig im Verlaufe des mitunter jedoch etwas zu oberflächlich geratenen Films.

Ein wenig befremdlich für den durchschnittlichen Kinozuschauer, der keine Erfahrung mit dem gemeinschaftlichen, ekstatischen Singen hat, wirken die bei Konzerten in Moskau und Korfu gefilmten Fans, denen die Tränen über die Wangen laufen – zumal man sich fragt, ob sie die indischen Worte, die sie da singen, überhaupt verstehen. Das vierköpfige Kamerateam hat die Zuschauer jedoch äußerst einfühlsam bei ihrem intimen Gemeinschaftserlebnis gefilmt.

Und so bekommt man auch als ein wenig irritierter Zuschauer einen Kloß im Hals, wenn es die schweren Jungs aus San Francisco bei dem Gefängniskonzert von Jai Uttal ganz allmählich von den Stühlen reißt und sie lachend und befreit zu tanzen beginnen.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

BELIEBTE STARS

Blondes Haar und blaue Augen: Cameron Diaz.
Cameron Diaz
Lesermeinung
Heather Graham
Lesermeinung
Wird gerne als Bösewicht besetzt: Mark Strong
Mark Strong
Lesermeinung
Ulrike Kriener - die Filme, die Karriere und das Leben der Schauspielerin im Porträt.
Ulrike Kriener
Lesermeinung
Idris Elba erhielt für seine Darstellung als "Luther" 2012 den Golden Globe.
Idris Elba
Lesermeinung
Vielfach ausgezeichnete Charakterdarstellerin: Judi Dench.
Judi Dench
Lesermeinung
Audrey Hepburn 1954 in "Sabrina".
Audrey Hepburn
Lesermeinung
Ziemlich wandlungsfähig: Schauspieler und Regisseur Andy Serkis.
Andy Serkis
Lesermeinung
Elisabeth Lanz im Porträt: Karriere und Leben der österreichischen Schauspielerin.
Elisabeth Lanz
Lesermeinung
Schauspielerin Zoey Deutch.
Zoey Deutch
Lesermeinung
Dylan O'Brien
Lesermeinung
Zum Bösewicht geboren? Mads Mikkelsen
Mads Mikkelsen
Lesermeinung
Erfolgreicher Exportartikel aus Großbritannien: Jude Law.
Jude Law
Lesermeinung
Schauspieler Mark Wahlberg startete als Marky Mark zunächst eine Musik-Karriere.
Mark Wahlberg
Lesermeinung
Begann seine Karriere als Krimineller: Danny Trejo.
Danny Trejo
Lesermeinung
Schauspieler Golo Euler 2019 beim Deutschen Schauspielpreis.
Golo Euler
Lesermeinung
Ganz großer Hollywood-Star: Jeff Goldblum.
Jeff Goldblum
Lesermeinung