In dieser Woche ist "Eine Million Minuten" neu in den Kinos gestartet. Das Drama, mit Karoline Herfurth und Tom Schilling, beruht auf dem autobiografischen Buch von Wolf Küper und punktet nicht nur mit der erstklassigen Besetzung.
Wer kennt es nicht? Im Berufsalltag gefangen, können Familie und Freunde schnell einmal in den Hintergrund geraten. Ausgerechnet die Menschen, die einem am nächsten stehen, denen man sich am stärksten verbunden fühlt. Wie wichtig es ist, gerade ihnen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, beschreibt Wolf Küper in seinem autobiografischen Buch "Eine Million Minuten: Wie ich meiner Tochter einen Wunsch erfüllte und wir das Glück fanden". Filmproduzent Christopher Doll wählte eben diesen Bestseller für sein Regiedebüt aus und besetzte eine der Hauptrollen mit seiner Ehefrau Karoline Herfurth.
Einfach so auf die Bremse treten, das bisherige Leben komplett umkrempeln – nicht wenige dürften davon träumen, aber längst nicht alle wären auch in der Lage, einen echten Kurswechsel vorzunehmen. Wolf Küper (Tom Schilling) hat anfangs keine Ambitionen, sich dramatisch zu verändern. Zu sehr denkt der für die UN tätige, ständig umherreisende Umweltexperte bereits an die beruflichen Herausforderungen der nächsten beiden Jahre. Ehefrau Vera (Karoline Herfurth), die halbtags arbeitet und zudem den Haushalt mit zwei Kindern schmeißt, hadert derweil mit ihrer Situation. Sorgen bereitet ihr vor allem die verlangsamte Entwicklung ihrer Tochter Nina (Pola Friedrichs), für die es bislang keine handfeste Diagnose gibt.
Beim abendlichen Vorlesen äußert das Mädchen ihrem Vater gegenüber dann aber einen besonderen Wunsch: Gerne hätte sie mit ihrer Familie einmal eine Million Minuten Zeit nur für die schönen Dinge. Eine Idee, die Wolf nicht mehr loslässt und schließlich zu einer 694-tägigen (was einer Million Minuten entspricht!) Weltreise führt. Nina darf wählen, wohin es zuerst gehen soll, und entscheidet sich für Thailand. Der Beginn eines Abenteuers, das die Küpers nachhaltig prägen wird.
Menschen, die sich auf den Weg machen, um neuen Sinn zu finden und andere Perspektiven aufs Leben zu gewinnen, erobern immer wieder die große Leinwand. Warum? Ganz einfach: Hübsch fotografierte Schauplätze, Emotionen und Augenblicke des Nachdenkens gehen darin oft Hand in Hand – ein Ansatz, mit dem auch "Eine Million Minuten" viele Zuschauerinnen und Zuschauer in die Kinos locken könnte.
Darüber hinaus punktet der Film mit einer erstklassigen Besetzung. Karoline Herfurth und Tom Schilling gehören zu den versiertesten deutschen Gegenwartsdarstellern und haben bereits früher, etwa in Marc Rothemunds Komödie "Pornorama" (2007), gemeinsam vor der Kamera gestanden. Sicherlich kein Nachteil, wenn die beiden nun ein Paar spielen, das seinen Kompass neu ausrichten will.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH