Tae-soo (Ahn Jae-hong) zeigt seinen Kollegen, wie er sich die Zukunft des Zoos vorstellt. Nur am Kostüm muss noch ein wenig gearbeitet werden ...
"Rettet den Zoo" ist eine sympathische Familienkomödie aus Südkorea.

Rettet den Zoo

KINOSTART: 04.06.2020 • Komödie • ROK (2020) • 118 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Secret Zoo
Produktionsdatum
2020
Produktionsland
ROK
Budget
8.100.000 USD
Einspielergebnis
8.300.000 USD
Laufzeit
118 Minuten

Filmkritik

Das Tier im Manne
Von Sven Hauberg

Um einen Zoo wieder rentabel zu machen, steckt ein Südkoreaner kurzerhand die Mitarbeiter in Tierkostüme. Sein unglaublicher Plan geht auf, kein Besucher bemerkt den Betrug. "Rettet den Zoo" ist einer der ersten Filme, die nach den Kinoschließungen der letzten Wochen wieder anlaufen – und wunderbar unbeschwerte Unterhaltung für die ganze Familie.

Der Mensch lässt sich gerne bescheißen. Man kann ihm die absurdesten Dinge erzählen, und er glaubt sie, so sie denn in sein Weltbild passen. Die abstrusen Verschwörungstheorien, die in der Corona-Pandemie aus den Untiefen des Internets in den Mainstream gespült wurden, haben das einmal mehr eindrucksvoll bewiesen. Die Leichtgläubigkeit der Menschen macht sich auch Tae-soo (Ahn Jae-hong) zunutze, die Hauptfigur der sympathischen Wohlfühlkomödie "Rettet den Zoo" aus Südkorea.

Zu Beginn des Films von Regisseur Jae-gon Son ist Tae-soo ein aufstrebender Anwalt, der in Seoul tiefe Kotaus vor seinem Chef macht, von diesem aber erst bemerkt wird, als er ihn vor einer Gruppe wütender Demonstranten rettet. Denn die riesige Anwaltskanzlei, für die Tae-soo arbeitet, ist in allerlei dubiose Geschäfte verstrickt. Nicht weniger dubios ist das Finanzkonstrukt, über das eine britische Firma an einem kleinen südkoreanischen Zoo beteiligt ist. Tae-soo soll sich, so der Auftrag seines Chefs, um den abgewirtschafteten Tierpark kümmern. Schafft er es, den Zoo wieder rentabel zu machen, so das Versprechen, wolle man ihn in Zukunft mit größeren Aufgaben betrauen. Drei Monate hat er dafür Zeit.

Als Tae-soo im Dongsan-Park ankommt, muss er schnell feststellen, dass die vermeintlich leichte Aufgabe kaum zu bewältigen ist. Denn der Zoo ist: leer. All die großen Tiere, die bislang Besucher angelockt haben, die Tiger, Elefanten und Löwen, sind weg, abgeholt von den Gläubigern und längst verkauft. Zurückgeblieben sind ein paar Erdmännchen und ein verhaltensauffälliger Eisbär. Den Zweckoptimisten Tae-soo ficht das aber nicht an. Seine ebenso verrückte wie geniale Idee: Die verbliebene Mitarbeiter des Zoos sollen sich einfach selbst in die beliebtesten Zootiere verwandeln, angetan mit täuschend echten Kostümen. "Wer erwartet in einem Zoo unechte Tiere?", fragt er. Und tatsächlich: Der Plan geht auf, das Publikum glaubt, was es glauben will.

Wie sich Tae-soos Mitarbeiter in Eisbären, Gorillas, Löwen und Faultiere verwandeln, wie sie versuchen, die Tiere in ihrem Verhalten zu imitieren, gehört zu den lustigsten Momenten dieses Films. Mit dem Erfolg kommt aber auch hier die Hybris. Als Tae-soo einmal selbst ins Eisbärenkostüm schlüpft und sich ins Gehege setzt, packt ihn der Durst. Kurzerhand trinkt er einen Schluck aus einer Cola-Flasche, die ihn ein Besucher in den Käfig geschleudert hatte. Ein Video davon landet im Internet, der Cola trinkende Eisbär wird zur Sensation und der Zoo von Besuchern überrannt. Als dann auch die anderen Tiere zur Flasche greifen, um die Besucher zu begeistern, droht der Zoo Opfer seines eigenen Erfolgs zu werden.

"Rettet den Zoo" erzählt diese an sich ziemlich alberne Geschichte mit viel Herz und Sympathie für seine Figuren. Natürlich lernt Hauptfigur Tae-soo, der schnell Gefallen findet an seiner Rolle als Zoodirektor, im Laufe des Films, worauf es im Leben wirklich ankommt, und eine Öko-Botschaft gibt's zum Schluss auch noch – nicht mit dem Holzhammer aber, sondern mit koreanischer Zurückhaltung. Ganz nebenbei handelt der Familienfilm, wie zuletzt auch der Oscar-Gewinner "Parasite", auch noch von der Ungleichheit der südkoreanischen Gesellschaft, vom Oben und Unten, die sich so weit voneinander entfernt haben, dass sie sich längst gar nicht mehr sehen. Dass sich am Ende alles in Wohlgefallen auflöst – geschenkt in diesen bisweilen arg bedrückenden Zeiten.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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