2002 stießen Journalisten des "Boston Globe" auf Erschütterndes: Jahrzehntelang haben insgesamt 80 Priester ihnen anvertraute Kindern sexuell missbraucht - die Öffentlichkeit hat weggesehen. Ihre Reportage besaß Sprengkraft, auch über Boston hinaus.
Diesem sensiblen Thema nahm sich nun Regisseur Tom McCarthy ("Cobbler") an, dessen Umsetzung fast einem Dokumentarfilm gleichkommt und mit einem Oscar in der Kategorie "Bester Film" ausgezeichnet wurde.
Investigativer Journalismus
Reporter Walter "Robby" Robinson (Michael Keaton) und sein Team werden vom neuen Chefredakteur Marty Baron (Liev Schreiber) beauftragt, den Fall um einen katholischen Priester, der Schutzbefohlene angegangen haben soll, näher zu beleuchten.
Robinson und seine Kollegen Michael Rezendes (Mark Ruffalo), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und Matt Carroll (Brian d'Arcy James) nehmen sich der Sache an, sprechen mit Polizei, Opfern und Anwälten. Bald merken sie, dass sie mit ihren Recherchen in ein Wespennest gestochen haben: Sie stoßen auf immer mehr Missbrauchsfälle in der Erzdiözese Boston, die bis in die höchsten Kreise vertuscht wurden.
Loblied an die Presse?
Detailreich, fast minuziös ahmt der Film die Arbeit der Journalisten nach und zeigt, wie wichtig unabhängige Presse, die Missstände ins Licht rückt, in einer gut funktionierenden Gesellschaft ist. Das Enthüllungsdrama ist somit nicht nur zurecht für den "Oscar" in der Kategorie "Bester Film" nominiert, sondern punktet zudem auch mit seiner hochkarätigen Besetzung. Allen voran steht Michael Keaton, der seine Rolle der Reporterlegende Robinson sehr authentisch darstellt.